Mauer oder nicht?
Alternativen werden geprüft

Hohe Schallschutzmauer oder bepflanzter Hügel? Wie die Einfriedung der Feuerwache Frechen an der Kapellenstraße am Ende aussehen wird, steht noch nicht fest. | Foto: SPD Frechen
  • Hohe Schallschutzmauer oder bepflanzter Hügel? Wie die Einfriedung der Feuerwache Frechen an der Kapellenstraße am Ende aussehen wird, steht noch nicht fest.
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Frechen - In Berlin ist sie gefallen, an der mexikanischen Grenze soll sie
entstehen und Frechen würde gerne auf sie verzichten: Die Mauer!

Das Thema „Mauer“ stand bereits im Fokus zahlreicher
weltberühmter Zitate: „Mister Gorbatschow: Tear down this wall!”
(deutsch: Reißen Sie diese Mauer nieder) forderte der US-Präsident
Ronald Reagan bei seinem Berlinbesuch im Jahre 1987, „Die Mauer muss
weg“, skandierten die friedlichen Demonstranten im Jahre 1989 in der
DDR und der aktuelle US-Präsident und selbsternannte
Corona-Pandemie-Experte Donald Trump ging 2016 auf Wählerfang mit
seinem Slogan „Build that wall“ (deutsch: Baut diese Mauer) und
der lautstarken Forderung nach einer Grenzmauer zwischen Mexiko und
den Vereinigten Staaten.

Jetzt könnte Frechen in diesem „Mauer-Kanon“ der Zitate einen
neuen Blickwinkel hinzufügen: Aktuell wird hinter verschlossenen
Türen die Frage „Brauchen wir überhaupt eine Mauer?“ behandelt.

Es geht um die „Osteinfriedung“ der neuen Feuerwache zwischen
Lindenstraße und Kapellenstraße. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung
wollte die SPD Frechen der Frage nachgehen, warum das
Feuerwehr-Gelände an der Kapellenstraße, seit Jahren, nur durch
einen Bauzaun gesichert ist. Dabei habe die Stadtverwaltung doch
bereits im November 2018 mitgeteilt, dass das Bauprojekt
Feuerwehrwache „sowohl im Zeit- als auch Budgetrahmen
abgeschlossen“ sei. Als Antwort auf ihre offizielle Anfrage
erhielten die Sozialdemokraten folgende, schriftliche Antwort: „Die
östliche Einfriedung der neuen Feuer- und Rettungswache konnte bis
dato noch nicht vollendet werden, weil noch letzte
behördenübergreifende Abstimmungen ausstehen. Diese werden
kurzfristig avisiert.“Eine Antwort, die – laut SPD - mehr Fragen
aufwirft, als sie beantwortet: „Meines Erachtens eine
vielsagend-nichtssagende Stellungnahme der Bürgermeisterin. Was
heißt behördenübergreifend und warum? Warum wird nichts Belastbares
zum Sachstand berichtet?“, ärgert sich SPD-Ratsherr Uwe Tietz.

Auf Anfrage der Redaktion bestätigte Stadtsprecher Thorsten
Friedmann, dass bereits im Jahr 2014 in einer Prognoseberechnung
festgestellt wurde, dass es - um die Lärmbelästigung durch die
Einsatzfahrzeuge so gering wie möglich zu halten - im unteren
Geländeabschnitt der neuen Wache eine Schallschutzwand benötige. An
der Kapellenstraße – vis-à-vis zur Feuerwache – steht die
Curanum-Seniorenresidenz. Die geplante Mauer sei ein „beträchtliche
Bauwerk“ und „ursprünglich als 2,50 Meter hohe Wand auf einer
Länge von 77 Metern“ vorgesehen.

Eine Mauer, die vermutlich keiner wirklich haben will. Zudem wären
die Baukosten nicht unerheblich: Laut Information der Redaktion werden
die Baukosten auf etwa 350.000 Euro geschätzt.

Grund genug für die Stadt, nach Inbetriebnahme der Feuerwache,
weitere Immissionsmessungen von einem Gutachter durchführen zu
lassen. Diese Ergebnisse könnten – laut Angaben der Stadt -
gegebenenfalls auch andere bauliche Lösungen, wie zum Beispiel einen
bepflanzten Erdwall, zulassen. Optisch und finanziell sicherlich der
attraktivere Ansatz. Ob was daraus wird, entscheidet jetzt der Kreis.
Ergebnisse liegen noch nicht vor.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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