Straßenfest
Anwohner solidarisieren sich
Frechen - Lange haben sie Verständnis gezeigt, doch jetzt wird es ihnen zu
viel: Die Anwohner der seit Dezember 2017 sanierten Rosmarstraße
fühlen sich von der Stadtverwaltung allein gelassen. Jetzt wollen sie
sich solidarisieren.
Die Baustelle sucht vergeblich ihresgleichen. Auf der gesamten Länge
wurde für die Kanal-Arbeiten die Fahrbahndecke abgetragen. Es
entstand eine staubige Schotterpiste (wir berichteten). Bei jedem
vorbeifahrenden Auto wird Staub aufgewirbelt, grober Schotter fliegt
gegen Hauswände, Garagentore und Autos.
Dass die Arbeiten eine gewisse Belastung bedeuten würden, war allen
bewusst. Zuerst gingen die Bauarbeiten auch gut voran. Nach einigen
Rohrbrüchen am oberen Abschnitt der Rosmarstraße hat sich aber auch
das Unternehmen Rheinenergie dazu entschlossen, die Wasserleitungen zu
erneuern.
Damit kommt auf die Anwohner eine erneute Verzögerung zu. Die stark
in Mitleidenschaft gezogenen Anwohner würden gern wissen, wie lange
sie diesen Zustand der Straße noch ertragen müssen.
Immer wieder probierten einige von ihnen auf eigene Faust von der
Stadtverwaltung Informationen zu bekommen. Zuletzt hat Sandra Herzog
mit zwei weiteren einen Termin bei Bürgermeisterin Susanne Stupp
vereinbart. Der wurde vergangenen Freitag, „ohne Angabe von
Gründen“, so die Anwohnerin, abgesagt. „Das war dann spätestens
der Punkt, wo wir gedacht haben, dass wir alleine nichts ausrichten
können. Wir müssen jetzt etwas gemeinsam unternehmen“, meint
Herzog.
Spontan haben sie ihre Nachbarn der Rosmarstraße in Höhe der
Hausnummer 59 zu einem Straßenfest eingeladen. Auch Susanne Stupp.
Doch die sagte, zur Enttäuschung der Anwohner, ab. Sie warteten
vergeblich auf sie.
Trotz der kurzfristigen Einladung kam aber eine erstaunlich große
Gruppe zusammen, diskutierte ihre Eindrücke, tauschte die geringen
Informationen aus, die sie etwa von dem Bauleiter bekommen hat. Auch
ein Fernsehteam von RTL war da, um über das Treffen zu berichten.
Jetzt hoffen die Anwohner, dass sich die Stadt endlich bewegt.
„Mit den Arbeiten springen sie jetzt von Stelle zu Stelle. Wie es
genau weitergeht, darüber bekommen wir keine Informationen.“
Wenigstens ein Info-Schreiben oder noch besser, eine
Info-Veranstaltung wie vor dem Beginn der Arbeiten, würden sich die
Anwohner wünschen. Stattdessen haben sie das Gefühl, von der Stadt
allein gelassen zu werden.
Allein der stellvertretende Bürgermeister Ferdi Huck (SPD) schaute
sich die Zustände vor Ort an und versprach zu vermitteln.
Das Zusammenkommen beim Straßenfest ließ in vielen Hoffnung
aufkommen. „Ich finde es gut, dass sich unsere Straße jetzt
solidarisiert, denn alleine können wir nichts ausrichten“, meinte
Wolfgang Holz. Als Symbol für den neu beginnenden Zeitabschnitt hat
Holz extra für das Fest einen Neujahrskranz gebacken.
Viele befürchten, dass die Arbeiten noch bis Ende nächsten Jahres
gehen könnten. Deshalb wäre ihr größter Wunsch, dass die Stadt,
sobald der weitere Ablauf absehbar ist, eine provisorische Teerdecke
anbringen lässt.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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