Tag des Ehrenamts
Applaus fürs Ehrenamt
Frechen - Mit einem sehr persönlichen Live-Konzert bedankte sich die
Ehrenamtsbörse Frechen bei den vielen ehrenamtlich tätigen Bürgern
aus Frechen. Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am Dienstag, 5.
Dezember, spielten im Foyer des Frechener Rathauses Ex-Bläck
Fööss-Sänger Karl Friedrich „Kafi“ Biermann und
Musikschulleiter Bernd Golenia auf.
Nach kölschen Kultsongs wie „Stammbaum“ und „Drink doch eine
met“ wurde es mit „What’s up“ von den ‚4 non Blondes‘ auch
mal rockiger und englisch. Die Frechener Bürgermeisterinnen Susanne
Stupp und Angelika Münch, der Vorstandsvorsitzende der
Gold-Kraemer-Stiftung Johannes Ruland und rund 70 Ehrenamtler sangen
mal mehr und mal weniger kräftig mit.
Grau und Silber waren an diesem Nachmittag die am Häufigsten
vertretenen Haarfarben. Kein Wunder: Haben die Meisten doch erst nach
der Pensionierung Zeit für das ehrenamtliche Engagement.
Dann allerdings ist es für viele eine echte Lebensbereicherung:
„Sie können sich nicht vorstellen, wieviel Spaß das macht und
wieviel Kraft ich aus diesen Begegnungen ziehe“, erklärte Engelina
Köster den Gästen. Die pensionierte Lehrerin wurde persönlich von
Johannes Ruland für das Ehrenamt rekrutiert. Seit fünf Jahren leitet
sie einen Leseclub für Behinderte.
Allen Menschen, die unsicher sind, ob sie sich ehrenamtlich engagieren
sollen, rät sie: „Ob man es kann oder nicht, dass kann man nur
herausfinden, wenn man es ausprobiert!“ Und dank der
Ehrenamtsbörse, sei auch eine passgenaue Vermittlung möglich.
Als Anlauf- und Vermittlungsstelle berät sie Bürger bei der Suche
nach einer passenden Tätigkeit und bringt sie mit Organisationen,
Vereinen und Institutionen zusammen, die Unterstützung benötigen.
Die Ehrenamtsbörse ist ein Gemeinschaftsprojekt der
Gold-Kraemer-Stiftung mit der Stadt Frechen und dem
Mehrgenerationenhaus „Oase“.
Schirmherrin ist Bürgermeisterin Susanne Stupp. Ihr Wunsch für die
Zukunft: „Das Ehrenamt muss mehr gewürdigt werden. Ehrenamtler
sollten überall mit Applaus begrüßt werden!“
Mit Applaus und Ehrenamt kennt sich Kafi Biermann bestens aus. Seit
elf Jahren wohnt er mit seiner Familie wieder in Frechen. „Während
des Studiums habe ich schon mal hier gelebt. Wir fühlen uns hier
pudelwohl“, verriet er.Soziales Engagement kennt der 71-Jährige
seit frühester Kindheit: „Ich bin auf einem kleinen Bauernhof
aufgewachsen. Wir waren vier Kinder und mein Vater hochverschuldet.
Aber in unserem 400-Seelen-Dorf haben sich die Menschen immer
gegenseitig unterstützt.“ Schon während seiner Musikkarriere
engagierte sich der Diplom-Sportlehrer und ehemalige Dozent der
Sporthochschule Köln als Ehrenamtler. Gemeinsam mit seiner Frau
betreute er Nachwuchsteams der Spielvereinigung Frechen 20 und die
ständen in der Tabelle aktuell besser da, als der 1. FC Köln,
scherzte Biermann. Bei den Geißböcken war er übrigens in den
1990er-Jahren mal als Konditionstrainer im Einsatz. Im evangelischen
Jugendzentrum „JoJo“ engagierte sich der gebürtige Westfale in
der Bewegungstheater AG.
Seit 17 Jahren bietet er mit den Bandkollegen Bömmel Lückerath und
Hartmut Priess auch Lehrerfortbildungen an. Gemeinsam haben sie eine
CD mit Kölschen Heimatliedern aufgenommen, die Grundschülern mit
einem Textheft zur Verfügung gestellt werden. In gemeinsamen
Auftritten der Schüler mit den Pädagogen und den Bandmitgliedern
soll über die Musik die Gemeinschaft der Schüler integrativ
gefördert und Kölsches Brauchtum sowie die Kölsche Sprache
vermittelt werden.
Bei seinem Auftritt im Rathaus-Foyer verriet Biermann auch den
Ursprung des Karnevalshits „Drink doch eine met“. Biermann: „Das
Lied wurde eigentlich als Anti-Mobbing-Lied für Schüler geschrieben
und hieß „Mach doch einfach mit“. Die Bläck Fööss haben aus
dem Schüler einen alten Mann und die Handlung vom Schulhof in die
Kneipe verlegt!“
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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