Mobile Jugendarbeit
Auf der Straße zu Hause
Frechen - Die Bundesstatistik zeigt: In NRW sind knapp 5000 Jugendliche und
junge Erwachsene wohnungslos, Tendenz steigend. Überall fehlt es an
geeignetem Wohnraum und Notschlafplätzen für junge Volljährige
unter 25 Jahren. Die ‚Landesarbeitsgemeinschaft Streetwork/Mobile
Jugendarbeit‘ veranstaltete im September eine Aktionswoche, um auf
die Problematik aufmerksam zu machen.
Die ‚LAG Streetwork/Mobile Jugendarbeit‘ hat sich ein Ziel
gesetzt: Jugendliche und junge Erwachsenen bei häuslichen Problemen
zu unterstützen und auch im Alltag an ihrer Seite zu stehen. Neben
ihren dauerhaften Angeboten der Beratung, Begleitung und
Netzwerkarbeit haben die Streetworker Birgit Schaefer und Stefan
Schwandorf Ende September in Frechen eine Aktionswoche mit dem Titel
‚Auf der Straße zu Hause?!‘ veranstaltet.
Die Aktionswoche sollte auf die prekären Lebensverhältnisse
betroffener Jugendlicher und junger Erwachsener aufmerksam machen und
zugleich Anlaufstelle für Hilfesuchende sein. Das Programm bot eine
abwechslungsreiche Mischung aus Infoständen zu
Ausbildungsplatzmöglichkeiten, sowie kreativen Aktionen, wie das
künstlerische Projekt zum Thema ‚Gefühle‘.
Ziel von mobiler Jugendarbeit sei vor allem, junge Menschen zu einer
selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Lebensführung zu
befähigen. Darüber hinaus sei es der Landesarbeitsgemeinschaft sehr
wichtig, den jungen Erwachsenen mit Respekt und Verständnis zu
begegnen. Es gehe nicht darum, sie belehren zu wollen, sondern sie auf
ihrem Lebensweg zu begleiten und bei ihren Entscheidungen zu
unterstützen. Derzeit existieren in Nordrhein-Westfalen ungefähr 150
Einrichtungen mit rund 220 Fachkräften im Bereich Streetwork. „Sie
erreichen jährlich mindestens 22.000 Jugendliche und junge Erwachsene
auf unseren Straßen- doch das sind nicht genug“, erklärt Diplom
Sozialpädagogin Birgit Schaefer.Sie und ihre Kollegen beobachten
immer mehr Jugendliche an der Schwelle zur Volljährigkeit oder
solche, die gerade volljährig geworden sind, die aufgrund von
häuslichen Problemen ihr Elternhaus verlassen müssen und
anschließend keine Anlaufstelle finden.
Deshalb scheint es umso wichtiger, mit Aktionen auf die Wichtigkeit
der Arbeit von Streetworkern aufmerksam zu machen. Durch langjährige
Kontinuität und Präsenz der Arbeiter in Frechen haben die jungen
Menschen dort die Sicherheit, dass jemand für sie da ist und ihnen
bei ihren Problemen tatkräftig zur Seite steht.
- Marina Selle
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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