Töpfermarkt
Aushängeschild für Frechen
Das Wetter spielte mit, die Geschäfte waren sonntags erstmals
geöffnet und die Händler zeigten sich zufrieden: Auch der 42.
Frechener Töpfermarkt konnte überzeugen.
Frechen. Als sich in den 1970er Jahren viele Frechener wieder der
Töpfertradition ihres Heimatortes bewusst wurden, Keramiken großen
Anklang fanden und das Töpfern für manch einen zum Hobby wurde, fand
in der Innenstadt der erste Frechener Töpfermarkt statt.Seit die
Stiftung Keramion die Organisation übernommen hat, sind nur noch
professionelle Töpfer zugelassen. Das dadurch erreichte hohe Niveau
zieht Besucher aus nah und fern an. „119 Aussteller haben wieder
ihren Weg nach Frechen gefunden“; erklärte Christine Pfeilschifter
von der Stiftung Keramion auf dem mittlerweile 42.Töfpermarkt rund
ums Rathaus.Und so mancher Weg war wahrlich weit: Töpfer aus dem
benachbarten Ausland und natürlich aus dem Inland waren gekommen,
weil der Markt eine hohe Tradition hat und kauffreudige Kunden
anzieht. So berichteten Inke und Uwe Lerch, dass der Verkauf am
Samstag immer besser sei als am Sonntag, weil Sammler sicherstellen
wollten, dass dann die Auswahl noch sehr groß ist.
Auch Hannes Matzen, der aus dem hohen Norden angereist war, war mit
dem Verkauf zufrieden und er erzählte bereitwillig auf Nachfragen der
interessierten Kundschaft, dass man jeden Brand als ein Experiment
sehen könnte – er arbeitet mit Glasuren, die erst beim Brennen ihre
wahre Farbe und Besonderheit entwickeln. Auch die Kunden zeigten sich
zufrieden: „Wir haben zwei Tassen gekauft“, erzählte das Ehepaar
Weinert und hält einen Beutel hoch. Die Kempers aus Kerpen-Buir waren
hingegen noch nicht fündig geworden: „Wir sind noch auf der Suche.
Wir sind ehemalige Frechener und kommen jedes Jahr hierher und
genießen die Vielfalt des Angebotes.“
Ja, an vielfältigen Angeboten mangelte es nicht: Kannen, Schalen,
Tassen, Teller, Schmuck, Skulpturen und vieles mehr wurden rund um das
Rathaus ausgestellt. Einige Stände fielen durch pastellfarbige
Töpferarbeiten auf, andere durch verspielte und wieder andere durch
ihre Schlichtheit. Carolin Wachter, die ihrer Ausbildung noch ein
Studium angeschlossen hat und weiße Porzellangefäße herstellt, hat
ihre eigene Ideologie: „Meine Gefäße sind schlicht und
hochglänzend und sollen ihre Umgebung spiegelnd widergeben.“ Hier
wird das Objekt aus `gebrannter Erde` bewusst zurück genommen, ganz
im Gegenteil zu den Arbeiten von Sarah Michael aus Holland. Ihre
Skulpturen sind schreiend bunt, schrill, fantasievoll – erinnern ein
wenig an Dalì und Bosch. So war bestimmt wieder für jeden Geschmack
und für jeden Geldbeutel etwas dabei. Die im Vorfeld kontrovers
diskutierte Frage, ob sonntägliche Ladenöffnung oder nicht, rief bei
den Händlern lediglich ein Schulterzucken hervor: „Wir merken da
keinen Unterschied“, so die einhellige Meinung.
- Ralf Stöcker
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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