Chefarzt zieht erste Bilanz
Ausnahmezustand zur Weiterentwicklung genutzt

Die Impella Herzpumpe wird über die Leiste eingeführt und bis zum Herzmuskel vorgeschoben. Hier kann sie im Notfall überbrückend die Arbeit des Herzmuskels übernehmen. Über eine Steuerkonsole werden die Werte kontrolliert. | Foto: St. Katharinen-Hospital
  • Die Impella Herzpumpe wird über die Leiste eingeführt und bis zum Herzmuskel vorgeschoben. Hier kann sie im Notfall überbrückend die Arbeit des Herzmuskels übernehmen. Über eine Steuerkonsole werden die Werte kontrolliert.
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Frechen - (lk) Nach über einem Jahr als Chefarzt der Klinik für Innere
Medizin, Kardiologie, Pulmonologie und Schlafmedizin am Frechener
St.-Katharinen-Hospital zieht Dr. Alexander Schuh eine erste Bilanz.

Nachdem der reguläre Betrieb aufgrund der Corona-Pandemie und den
damit einhergehenden Umbaumaßnahmen im Frühjahr 2020 zunächst
unterbrochen war, werde nunmehr der Regelbetrieb „unter strengen
sowie effektiven Hygienemaßnahmen so gut als möglich“
fortgeführt. Die zuvor unfreiwillig gewonnene Zeit habe man im
vergangenen Jahr für eine strukturelle Neuaufstellung genutzt. „Vor
allem durch den Ausbau der Abteilung im Bereich der Kardiologie mit
der Fertigstellung eines zweiten Herzkatheter-Labors, der Anschaffung
intravaskulärer Bildgebung sowie der Inbetriebnahme der
Elektrophysiologieanlage sind wir in der Lage, ein noch größeres
Spektrum an invasiven Eingriffen anzubieten“, sagt Dr. Schuh. Auch
alle üblichen „nichtinvasiven kardiologischen Verfahren“ ständen
in Frechen zur Verfügung.

Auch in den Bereichen Herzkatheterdiagnostik und -therapie,
Schrittmacher- und Defibrillator-Therapie, strukturelle
Herzerkrankungen, Bildgebung und der Elektrophysiologie, böte man in
Frechen „Spitzenmedizin im Sinne einer modernen Kardiologie“ an.
Dies beinhalte ebenfalls die Notfallbehandlung bei Herzinfarkten rund
um die Uhr. Ein großer Gewinn sei die Anschaffung einer sogenannten
Impella Herzpumpe, die im Notfall ein kardiales Pumpversagen im
kardiogenen Schock auffangen kann.

Dr. Schuh: „Ein kardiogener Schock ist ein lebensbedrohlicher
Zustand, der durch die massive Reduktion der Pumpleistung des Herzens
ausgelöst wird. Unbehandelt kann er zu Multiorganversagen und
letztlich zum Tod eines Patienten führen.“ Zehn Prozent der
Herzinfarkte gingen in einen kardiologischen Schock über und 50 bis
80 Prozent der Patienten würden infolge dieses Schock-Geschehens
sterben. „Das neue Gerät kann beim kardiologischen Schock
überbrückend quasi eine Vollentlastung des Herzens bis zum
operativen Eingriff erreichen. Es dient dann übergangsweise als
Sicherheitsnetz und erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit
signifikant“, erklärt der Chefarzt.

Die Entwicklung eines neuen Zentrums für Frauenherzen unter der
Leitung von Oberärztin Dr. Anna-Laura Hirsch wendet sich gezielt den
Behandlungsbedürfnissen von herzkranken Frauen zu. Die Gender Medizin
(geschlechtsspezifisch) gewinne nach aktuellem wissenschaftlichen
Forschungsstand zunehmend an Bedeutung. „Die Beschwerden bei
kardiologischen Krankheitsbildern stellen sich bei Frauen häufig
anders dar, als bei Männern“, erläutert Dr. Schuh.

Neben den Weiterentwicklungen im kardiologischen Bereich wurde
darüber hinaus der Bereich der Schlafmedizin erweitert. Der Abteilung
stehen fünf schlafmedizinisch zu nutzende Betten zur Verfügung.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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