Ein Blick nach oben lohnt sich
Bäume putzen sich für das Frühjahr heraus
Frechen - (lk) Zuerst die Rinde, jetzt die Äste: Die Platanen in und rund um
die Frechener Fußgängerzone lassen wieder etwas fallen.
„Ein recht großer Ast ist mir direkt vors Auto gefallen“,
berichtet Günter Dreschmann. Ein direkter Treffer hätte sicher eine
ordentliche Beule hinterlassen. Besonders betroffen seien der
Parkplatz am Johann-Schmitz-Platz und der Bereich
Franzstraße/Franz-Hennes-Straße. Auch vor dem Rathaus liegen einige
– allerdings dünnere - heruntergefallene Äste. Darauf angesprochen
leitet die Stadtverwaltung eine amtliche Warnung vor Sturmböen weiter
und zitiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und
Katastrophenhilfe (BBK): „Es können zum Beispiel Äste
herabstürzen. Achten Sie besonders auf herabfallende Gegenstände.“
Bereits im Sommer sorgte die - in großen Stücken - abplatzende
Platanenborke für ungewollten Segen von oben (wir berichteten).
Damals sagten Experten voraus, dass der trockene Sommer auch zu
verstärkten Astbrüchen führen könne. Durch die anhaltende
Trockenheit und die starke Erwärmung könne die Elastizität der
äußeren Holzfasern nachlassen und somit auch die Tragkraft des
Astes.
Mitunter brauchen auch Bäume einige Äste schlichtweg nicht mehr.
Sobald sie durch Verschattung oder Beschädigung keinen bedeutenden
Beitrag mehr zur Photosynthese leisten, werden die betroffenen Äste
abgestoßen. Die meisten Laubbaumarten sind sogenannte
„Totastverlierer“.
Starke Windböen beschleunigen diese natürliche Astreinigung. Bis
diese abgeschlossen ist heißt es also: „Vorsicht, nicht nur Gutes
kommt von oben!“
Mit dem Hinweis der Stadt auf die Sturmwarnung will sich Günter
Dreschmann nicht „abspeisen“ lassen: „Das Problem ist, dass die
Äste nicht nur bei Sturm oder starkem Wind, sondern auch schon bei
Regen oder einem lauen Lüftchen herunterfallen. Wenn da ein
Fußgänger oder Fahrradfahrer getroffen wird, kommen schnell Menschen
zu Schaden.“
Im vergangenen Sommer seien beim Schützenfest „armdicke Äste“
auf die Bartmannstraße gefallen (wir berichteten). Dreschmann: „Und
da war es windstill!“ Er schlägt vor, dass die Stadt ihre Bäume
noch mal genauer unter die Lupe nehmen lässt.
„Aus einigen Bäumen wurden ja schon Äste entfernt, vielleicht aber
nicht genug“, so Dreschmann abschließend.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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