ZUE an der Alten Aachener Straße
Beschlossene Sache

Kleiner als erwartet, aber lautstark war die Menge aufgebrachter Demonstranten, die sich vor dem Frechener Rathaus gegen den Kauf eines Areals und die Einrichtung einer Zentralen Flüchtlingsunterkunft an der Alten Aachener Straße in Königsdorf, aussprachen.  | Foto: Lars Kindermann
  • Kleiner als erwartet, aber lautstark war die Menge aufgebrachter Demonstranten, die sich vor dem Frechener Rathaus gegen den Kauf eines Areals und die Einrichtung einer Zentralen Flüchtlingsunterkunft an der Alten Aachener Straße in Königsdorf, aussprachen.
  • Foto: Lars Kindermann

Der Ankauf eines rund zehn Hektar großen Areals an der Alten Aachener Straße in Frechen-Königsdorf durch die Stadt Frechen ist beschlossene Sache. Auf dem Areal soll eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes Nordrhein-Westfalens eingerichtet werden (wir berichteten). Die ZUE soll Platz für maximal 300 Asylsuchende bieten. In einer Sondersitzung des Stadtrates stimme eine Mehrheit der Ratsvertreter für den Ankauf des Geländes und die Einrichtung der ZUE. 

Frechen. Nach Medienberichten zu den Plänen der Stadt Frechen und der Bezirksregierung Köln fanden sich im betroffenen Ortsteil Anwohner zusammen, die die geplante Ansiedlung verhindern wollen. Eine Bürgerinitiative wurde gegründet, 4000 Unterschriften und Spenden für eventuelle Anwaltskosten gesammelt. Vor der Entscheidung des Rates demonstrierten zudem rund 200 Personen, teils lautstark mit Pfeifen und Megaphon, vor dem Rathaus.

Aufgrund der aufgeheizten Stimmung im Vorfeld wurde die Abstimmung von der Polizei und privaten Sicherheitskräften begleitet. Bei einer ausführlichen Bürgerfragestunde versuchten Bürgermeisterin Susanne Stupp und vor allem der zuständige Beigeordnete Andreas Pöttgen die Fragen der teilweise sehr aufgebrachten Anwohner ausführlich zu beantworten.

Unterbrochen von einigen unqualifizierten Ausrufen aus dem Zuschauerraum, teilten die Anwohner den Ratsmitgliedern ihre Sorgen und Ängste mit. In einigen Fällen wurde deutlich, dass in den sozialen Netzwerken zuvor viele Falschaussagen verbreitet worden waren. Angefangen von einer unzureichenden Anbindung des Areals an das Königsdorfer Kanalsystem bis zu einem angeblichen Alternativstandort, der sich als wesentlich zu klein für eine ZUE herausstellte.

Auf die Frage an Bürgermeisterin Susanne Stupp, ob sie gerne neben einer Zentralen Flüchtlingsunterbringung wohnen wolle, konnte diese die betroffenen Bürger zumindest etwas beruhigen: „Ich habe drei Jahre in direkter Nähe der Erstaufnahmestation in der Dreifeldhalle am Gymnasium gelebt. Und auch ich habe mir im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, inwieweit dies mein tägliches Leben beeinflussen würde. Ich kann sie beruhigen, mein privates Leben hat sich durch die Ansiedlung nicht verändert.“

Die Inbetriebnahme der ZUE ist für das 2. Quartal 2025 geplant. Der Bau soll in Containerbauweise auf dem bereits verdichteten Areal der angekauften Baumschule errichtet werden. [/p]

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.