Konzert im Rahmen der Harlekinade
Besonderer Abend für Moorhouse und Fans
Frechen - Im Rahmen der Harlekinade (noch bis 9. April) lud das Ensemble des
Harlekin-Theaters den in Frechen bekannten Straßenmusiker Alan
Moorhouse zu einem Konzert ein.
Normalerweise ist es so: Man ist Fan, kennt sein Idol lediglich aus
dem Fernsehen und ist begeistert, es auf der Bühne live zu erleben?
Bei Alan Moorhouse ist es (fast) umgekehrt.
Der Frechener Fan kennt ihn aus der Fußgängerzone, lässt sich von
seinen Liedern, seiner Stimme und seiner Präsenz in seinen Bann
ziehen, verweilt einen oder mehrere Momente, schwelgt in Erinnerungen,
lässt Vergangenes hochkommen und greift bestenfalls in seinen
Geldbeutel….
Nicht selten sieht und hört man Alan Moorhouse im Gespräch mit
seinen Fans. So kam es auch, dass viele Gäste seiner persönlichen
Einladung ins Theater Harlekin gefolgt waren. „Wir mussten ihm
versprechen, heute Abend zu kommen", so eine Besucherin.
Als Straßenmusiker spielt Moorhouse fast ausschließlich bekannte
Songs aus den 70ern. Doch für seinen besonderen Abend hatte er ein
ausgewogenes Programm aus eigenen Songs, alten Klassikern und
persönlichen Lieblingssongs zusammengestellt.
Die „Harlekiner" hatten entscheidend dazu beigetragen eine
Wohnzimmer-Konzert-Atmosphäre zu schaffen, indem sie Bistrotische mit
Kerzen gemütlich arrangiert hatten. Auf Verstärker wurde verzichtet.
Moorhouse führte den Zuhörer in jeden Song ein, lieferte
Hintergrundinformationen, teilweise sachlich, aber immer amüsant.
Auch in seinen Liedertexten kam sein komödiantisches Talent zum
Tragen. Obwohl er meist in seiner Heimatsprache englisch sang, erntete
er viele Lacher.
Jetzt singe ich etwas Experimentelles – nein nicht Stockhausen –
sondern deutsch" und er sang von Emma, die immer gern zuhört und
Liederwünsche äußert und erfüllt bekommt. Bestimmt gibt es in
allen Ländern der Welt, die Alan Moorhouse bereist hat, „Emmas".
Heute mit einundsechzig Jahren beschränkt er sich mit seinen
Straßenkonzerten auf Köln und Umgebung. Moorhouse lebt seit 1984,
nachdem er sein Studium in `Drama und kreatives Schreiben` in England
abgeschlossen hatte in der Domstadt. Hier ist er heimisch geworden und
er berichtet mit Stolz über seine beiden Kinder (18 und 21 Jahre).
Alan Moorhouse ist ein politischer Mensch, er verabscheut Rassismus,
ist schockiert über den Brexit, hat Humor und kann offensichtlich
schwere Dinge auch schon mal leicht nehmen – vor allem bei sich
selbst. Selbstironisch, komödiantisch und ernsthaft, haben ihn seine
Zuhörer gelernt.
Schön, wie er den Kontakt zum Publikum herstellte – so wie er es
auf der Straße auch macht.
- Ralf Stöcker
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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