Offene Ganztagsschule

Betreuung an Schulen wird teurer

Frechen - Die OGS-Betreuung in Frechen wird teurer. Der Rat hat am
vergangenen Dienstag, gegen die Stimmen von SPD und Linke, die
Beitragserhöhung und die Änderung der Geschwisterkinderegelung
beschlossen.

Zukünftig muss auch für EIN Geschwisterkind ein reduzierter
OGS-Beitrag gezahlt werden (wir berichteten). Jedes weitere
Geschwisterkind ist dann wieder kostenfrei.

Die Entscheidung wurde erst nach einem längeren Schlagabtausch der
Ratsfraktionen getroffen. Jürgen Weidemann von der SPD wies Rat und
Verwaltung darauf hin, dass im Rhein-Erft-Kreis nur Elsdorf weniger in
die Offene Ganztagsschule (OGS) investiere, als Frechen: „Da sehen
wir nicht gut aus!" Für seinen Parteigenossen Uwe Tietz sei die
Entscheidung der großen Ratskoalition von CDU, FDP und Grünen ein
„seichter Einstieg in die Ein-Kind-Politik" und Jürgen Ulbricht von
der Linksfraktion warnte: „Damit verliert ihre Koalition ihr
familienfreundliches Gesicht!"

Für ihren Einsatz ernteten die Sozialdemokraten und der Vertreter der
Linken Szenenapplaus aus dem Publikum, denn wieder hatten einige
Eltern – zum Teil mit ihren Kindern – den Weg ins Rathaus
gefunden.

Miriam Erbacher von den Grünen, warf ihrem ehemaligen Parteikollegen
Jürgen Weidemann daraufhin „unverschämten Populismus" vor.

Susanne Kayser-Dobiey von der FDP kritisierte, dass die SPD „munter
Mittel" beantrage, ohne zu erklären, wie das alles finanziert werden
solle. „Wir tragen die Verantwortung für den städtischen
Haushalt", appellierte die Ratsfrau der Liberalen und Karla Palussek
von der CDU wies darauf hin, dass ihres Wissens keiner im Rat einen
„Dukaten scheißenden Esel" im Keller habe, „wir leben nicht im
Märchen – wir müssen mit diesem Kompromiss leben".

- Lars Kindermann