Sportler brauchen mehr Platz

Blau-weißer Rathaussturm

Frechen - Einen blau-weißen Rathaussturm erlebten am Dienstagnachmittag
Frechener Politiker, Verwaltungsmitarbeiter und Besucher der letzten
Ratssitzung vor den Sommerferien. Junge und alte Sportler des TuS
„Blau-Weiß“ Königsdorf strömten in beeindruckender Menge in den
Ratssaal, um auf die – ihrer Meinung nach – dringend benötigte
Erweiterung von Sporthallen und Sportplätzen in Königsdorf
aufmerksam zu machen.

Der TuS Königsdorf, mit rund 2.300 Mitgliedern der größte
Sportverein in Frechen, hatte in der Vergangenheit mehrfach auf den
Sportstätten-Notstand in seinem Stadtteil aufmerksam gemacht und eine
Erweiterung gefordert.

Unterstützt wird der Sportverein dabei vom starken CDU-Ortsverband
Königsdorf. Gerd Koslowski ist Vorsitzender des TuS Blau-Weiß
Königsdorf, CDU-Stadtverordneter und Mitglied im Vorstand der
CDU-Königsdorf.

„Königsdorf ist auf über 12.000 Einwohner gewachsen. Da darf es
uns nicht wundern, dass auch immer mehr Königsdorfer die
Sportangebote der Königsdorfer Vereine nutzen wollen. Doch mit einer
Gerhard-Berger-Halle, der Einfachhalle der Grundschule und anderthalb
Fußballplätzen sind wir in Königsdorf lange an die
Kapazitätsgrenzen gestoßen“, ist auch Stefan Hoss, Königsdorfer
und CDU-Parteivorsitzender, überzeugt.

Doch die Mehrheit im Rat der Stadt Frechen folgte der Argumentation
der Stadtverwaltung. Diese erklärt: „Aktuell besteht gemäß
Beschlusslage Sportentwicklungsplanung kein zu bestätigender Bedarf
an einer Ausweitung von Sportstätten.“ Dies könnte sich im Zuge
der Entwicklung neuer Baugebiete mit Wohnbebauung allerdings ändern.
„Völlig offen ist dabei zum jetzigen Zeitpunkt zum einen welche
Baugebiete zukünftig ausgewiesen werden und zum anderen wo im Zuge
einer solchen Festlegung Sportinfrastruktur sinnvollerweise geschaffen
wird“, heißt es in dem Antwortschreiben der Stadt an den TuS
Königsdorf.

Für die vielen angereisten TuS-Mitglieder keine befriedigende Antwort
auf ihr Platzproblem. Sie verließen, laut pfeifend, das Rathaus und
wollen sich weiterhin für einen Ausbau der Sportstätten in ihrem
Ortsteil einsetzen.

- Lars Kindermann