Masterplan für die Innenstadt
CDU stellt 7-Punkte-Plan vor

Um die Zukunft der Frechener Fußgängerzone zu sichern hat die CDU Frechen einen 7-Punkte-Plan mit 24 Einzelmaßnahmen erstellt. Dieser soll Stück für Stück umgesetzt werden. | Foto: Archiv/Lars Kindermann
  • Um die Zukunft der Frechener Fußgängerzone zu sichern hat die CDU Frechen einen 7-Punkte-Plan mit 24 Einzelmaßnahmen erstellt. Dieser soll Stück für Stück umgesetzt werden.
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Frechen - Mit einem 7-Punkte-Plan mit 24 Einzelmaßnahmen möchte die CDU
Frechen den Einzelhandel in der Frechener Innenstadt stärken und die
Fußgängerzone für alle Besucher attraktiver gestalten.

Frechen. „Es ist keine große Vision, sondern eher ein pragmatischer
Ansatz, der Stück für Stück abgearbeitet werden kann“, erklärt
CDU-Pressesprecher Gerd Koslowski.

„Die Innenstadt ist das Aushängeschild unserer Stadt und es ist in
den vergangenen Jahren – trotz zahlreicher Debatten – zu wenig
umgesetzt worden“, ergänzt der CDU-Fraktionsvorsitzende Dietmar
Boomkamp.

Wohnbebauung auf der oberen Hauptstraße

Stadt, Politik, Vermieter und Einzelhändler müssten sich gemeinsam
von Althergebrachtem verabschieden und Neues wagen.
„Versuche, Geschäfte langfristig in der oberen Hauptstraße zu
etablieren, sind gescheitert. Wir schlagen daher für diesen Bereich
eine zentrumsnahe Wohnbebauung vor“, erklärt CDU-Ratsmitglied Gerd
Franken Punkt 1 des Achtseitigen Masterplans.

Weniger Wettbüros und Spielhallen

Noch gewerblich genutzte Immobilien sollten mit der Zeit in Wohnraum
umgewandelt werden. „Mindere Gewerbe“ wie Glücksspiel, Wettbüros
und Internetcafés sollten – unter der Berücksichtigung der neuen
Gesetzeslage (siehe Anhang) – stark ausgedünnt werden.
Diese optimistische Einstellung teilt die Stadtverwaltung allerdings
nicht. „In Frechen sind von dem neuen Glücksspielgesetz nur zwei
Spielhallen betroffen und diese sind nicht in der Innenstadt“, teilt
Stadtsprecher Thorsten Friedmann mit. Wettbüros seien zudem nicht von
den neuen Regelungen betroffen.

VHS und Stadtarchiv raus aus der Marienschule

Um die Innenstadt – rund um den Klüttenbrunnen – attraktiver zu
gestalten, greift die CDU einen alten Vorschlag der RWTH Aachen auf
und schlägt eine Gastronomie mit angrenzendem Biergarten in der
ehemaligen Marienschule vor. Volkshochschule und Stadtarchiv sollen
ausgelagert werden. Auch die Gastronomie am Stadtsaal soll
wiederbelebt werden, um den Platz vor dem Veranstaltungshaus wieder
attraktiver zu machen.

Kauf von Immobilien

Generell sollte die Stadt über den Erwerb interessanter
Innenstadtimmobilien nachdenken. „Dies ist keine Ausgabe, sondern
eine Investition“, ist Gerd Franken überzeugt. Mit dieser Maßnahme
hätte Frechen mehr Einfluss auf die Innenstadtgestaltung.

Mehr Streifen, neue Abfalleimer

Um die Innenstadt wieder sauber zu bekommen, ist die CDU für mehr
Präsenz des Ordnungsamtes, auch in den Abendstunden. Dazu müssten
neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Ebenso wie SPD und Perspektive für Frechen ist auch die CDU für
neue, oben geschlossene Abfalleimer, mit kleineren Öffnungen. In den
kommenden Jahren sollen die Sitzbänke einheitlich gestaltet werden.

"Nicht weniger Grün, nur weniger Bäume"

Auch das leidige Thema der Begrünung der Innenstadt wurde
aufgegriffen. Weiterhin gilt: Die meisten ansässigen Gastronomen und
Einzelhändler wünschen sich höhere Bäume, die in größerem
Abstand gepflanzt werden. Franken: „Nicht weniger Grün, sondern nur
weniger Bäume.“ Kein Einzelhändler und kein Gastronom wünsche
sich eine kahle, unattraktive Fußgängerzone.

Neben neuen und höheren Bäumen schlägt die CDU zudem mehr
Spielflächen vor. Viele Spielgeräte seien in den vergangenen Jahren
abgebaut und nicht ersetzt worden. „Die Innenstadt muss wieder
attraktiver für junge Familien werden“, sagt Dietmar Boomkamp. Dazu
gehöre auch freies WLAN. Zudem sollen die Busanbindung verbessert und
die Schmuddelecken entfernt werden.

Längere Parkdauer

Auf städtischen Parkflächen soll zukünftig drei und nicht wie
bisher zwei Stunden geparkt werden dürfen. „So haben die Besucher
nach ihrem Einkauf noch Zeit, einen Happen zu Essen oder gemütlich
einen Kaffee zu trinken“, ist der CDU-Parteivorsitzende Stefan Hoss
überzeugt. 

Runder Tisch

Um im regelmäßigen Austausch zu bleiben, schlägt die CDU zudem
einen vierteljährlich stattfindenden Runden Tisch unter Federführung
der städtischen Wirtschaftsführung vor. Dort sollen alle Betroffenen
zu Wort kommen, Konzepte erarbeitet und Probleme angesprochen werden.
Für die CDU ist klar, dass dieser Runde Tisch öffentlich sein soll,
die Frechener Wirtschaftsförderung sah das in der Vergangenheit
allerdings schon anders: Beim ersten, von der Stadt geleiteten Runden
Tisch, wurde die Presse des Raumes verwiesen!

Neue Regelungen für Spielhallen

Region (lk). Laut zahlreichen Medienberichten steht den Spielhallen in
Nordrhein Westfalen ein Massensterben bevor. Eine neue Rechtslage
erzwingt bis zum 1. Dezember die Schließung von rund 70 Prozent aller
Automatenspiel-Stätten. Versuche der Branche, die Rechtslage noch zu
ihren Gunsten zu ändern, sind gescheitert. Die neuen Regeln treten
noch in diesem Jahr in Kraft. Der neue Glücksspielstaatsvertrag
schreibt vor, dass zwischen zwei Spielhallen ab Dezember 2017 ein
Mindestabstand von 350 Metern liegen muss. Ebenso weit entfernt
müssen die Spielhallen auch von Schulen, Kindergärten, Jugendtreffs
sein. Auch mehrere Spielhallen in einem Gebäude sind künftig
verboten. Der Name „Casino“ wird auch verboten. Mit dem
geänderten Glücksspielstaatsvertrag soll die Spielsucht bekämpft
werden. Bundesweit sind nach Angaben der Drogenbeauftragten der
Bundesregierung, Marlene Mortler, etwa 700 000 Menschen zwischen 16
und 70 Jahren "problematische" Spieler oder bereits süchtig. Die
Hoffnung vieler Bürger und Politiker, das Gesetz würde sich auch auf
Wettbüros beziehen, hat sich bisher nicht bestätigt. Mehrere Klagen
wurden bereits vor Gericht abgewiesen.
 

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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