Reisen sind gebucht

„Danke, Danke, Danke“

Frechen - EINmal wollte Irmgard Giesecke in den Urlaub fahren – EINmal wollte
sie raus aus dem Seniorenstift, in dem sie seit sieben Jahren lebt.
Daraus wird leider nichts! Denn die Großzügigkeit der Frechener
Bevölkerung kennt kaum Grenzen und nun fährt die schwerbehinderte
64-Jährige ZWEImal in den Urlaub.

Dank 50 Einzelspender durfte sich die überglückliche Irmgard
Giesecke gleich zwei Reisen aus dem Seniorenreisen-Katalog der Caritas
heraussuchen. Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von Beate
Fabian in der Caritas Beratungsstelle an der Kirche St. Severin. Den
Weg dorthin hatte Irmgard Giesecke in ihrem E-Rolli zurückgelegt.

„Das ist doch keine Strecke und das Wetter ist toll“, erklärte
sie immer noch vor Freude strahlend. Einmal hätte sie Bekannte in
Elsdorf mit dem E-Rolli besucht. Giesecke: „Der schafft 50 Kilometer
mit einer Ladung. Aber nach der Elsdorf-Tour hatte ich erstmal genug
vom Rollstuhlfahren!“

Die Strecke bis auf die Nordseeinsel Norderney muss sie im September
aber nicht mit dem E-Rolli zurücklegen. Dort wird sie elf Tage in
einem restaurierten Jugendstilhaus - der „Caritas-Inseloase“ –
verbringen. Es warten ein barrierefreies Einzelzimmer, Reisebegleitung
und ein Ausflug auf sie. Meerwasserfreibad und Kurmittelhaus sind
nicht weit entfernt.

Über Weihnachten und Silvester geht es dann nach Bad Nenndorf in
Niedersachsen. Der Kurort ist bekannt für seine natürlichen
Heilmittel Moor, Sole und Schwefel. Das Gästehaus Edelweiß liegt
ruhig im Kurpark. Die Gäste genießen freien Eintritt in die
Badelandschaft der Landgrafentherme. An den Weihnachtstagen und in der
Silvesternacht locken Kaffeegedecke und aufwendige Menüs.

All das möglich gemacht haben viele Leser, die Irmgard Giesecke ihren
Traum vom Reisen erfüllen wollten. „Ihr könnt euch nicht
vorstellen, wie ich mich gefreut habe“, sagt sie und beginnt – wie
so oft in den letzten Wochen – zu weinen.

Die Wochen des Wartens seien ihr schwer gefallen. „Aber als dann der
Anruf kam und sie sagten, dass es für zwei Reisen reicht, da bin fast
umgefallen“. Allen Spendern, der SonntagsPost und der
Gold-Kraemer-Stiftung, die über die Bürgersozialstiftung der Stadt
Frechen ein Spendenkonto einrichten konnte, könne sie nur sagen:
„Danke, Danke, Danke!“

- Lars Kindermann