Kinderprinzessin Greta I. proklamiert
Das lange Warten hatte endlich ein Ende

Die Digitalisierung hält Einzug in den Frechener Karneval: Ihre närrischen Gebote las Kinderprinzessin „Greta I.“ (Ruf) von ihrem rosafarbenen Tablet ab.  | Foto: WHM
  • Die Digitalisierung hält Einzug in den Frechener Karneval: Ihre närrischen Gebote las Kinderprinzessin „Greta I.“ (Ruf) von ihrem rosafarbenen Tablet ab.
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Frechen (whm). Schon für erwachsene Jecken muss es eine harte Zeit gewesen sein, als durch Corona, Pandemie und Lockdown der Karneval so gut wie total zum Erliegen kam. Um wie viel schwerer wiegt dann das Warten auf den ersehnten Startschuss für ein Mädchen, das sich den Traum erfüllen möchte, einmal als Kinderprinzessin in ihrer Heimatstadt den jecken Nachwuchs regieren zu dürfen? Im August 2021 stellte sich die damals 11-jährige Greta Ruf mit ihrer Pagin Malina Kilian auf dem Sommerfest der Stadtgarde vor, in der Hoffnung, in der kommenden Session als Frechens Kinderprinzessin „Greta I.“ ins Ornat schlüpfen zu dürfen. Doch die ersehnte Proklamation fiel aus bekannten Gründen ins Wasser.

Greta, die das Abteigymnasium in Brauweiler besucht, wird von den Königsdorfer Weißpfennigen gestellt und gehört dort seit Jahren dem Kinder- und Jugendtanzcorps an. Ihre Mutter ist Kommandantin des Corps, ihr Vater Senator der Weißpfennige. Nachdem ihre Regentschaft um ein Jahr verschoben wurde, konnte sie sich weiterhin ihren Hobbys widmen, dazu gehört der Familienhund, Malen, Basteln und Design.

Nicht verschoben wurde damals allerdings der Plan, Süßigkeiten unter den Frechener Kindern zu verteilen (wir berichteten). Das Wurfmaterial, das bereits angeschafft worden war, wurde von der Herrscherin in spe an die Frechener Kindertagesstätten verteilt.

Jetzt aber war es endlich soweit: Die inzwischen Zwölfjährige, die über einen ungewöhnlich langen Zeitraum lernen durfte, was das Wort „designiert“ bedeutet, durfte dieses lästige Anhängsel an ihren Titel endlich abschütteln und in „regierende“ Kinderprinzessin umwandeln.

In der Aula des CJD-Jugenddorfes rief Stadtgarde-Präsident Werner Moers die künftige Tollität und ihren Vorgänger, den im Januar 2020 proklamierten Minas I. (Saglamer), auf die Bühne. Minas, der seit seiner Proklamation um einiges gewachsen war, konnte seinen letzten Orden an die Nachfolgerin vergeben und erhielt von Mörs die blaue Narrenkappe der Ex-Prinzen.

Seit nunmehr 60 Jahren betreut die Stadtgarde Grün-Weiß die Tollitäten des Nachwuchses in Frechen. Auch diesmal stehen als bewährtes Team Prinzessinnenführer Franz-Josef Wysota und Jürgen Prinz als Fahrer bereit. Das Team um die neue Prinzessin wird durch ihre Pagin Malina ergänzt.

Die eigentliche Proklamation mit der Überreichung des Stadtschlüssel in der „Kinder“-Größe an die Prinzessin nahm unter dem Beifall der Gäste Bürgermeisterin Susanne Stupp vor, die zusätzlich auch noch ein kleines Geschenk parat hatte.

Dass die moderne Technik bereits im Kinder-Fasteleer eingezogen ist, zeigte Greta bei ihrer Ansprache und der späteren Verkündung der närrischen Gebote. Sie las den Text vom rosafarbenen Tablet ab. Sie dankte ihren Eltern, die ihr dieses Amt ermöglicht hatten, vergab die ersten Orden und kam dann zur „Regierungserklärung“. Ihre wichtigste Nachricht: Die Fröhlichkeit soll jetzt regieren, denn in der letzten Zeit haben die Menschen und vor allem die Kinder viel zu wenig gelacht.

Den Präsidenten und Vorsitzenden der Gesellschaften machte Greta klar: Wer angesichts ihres Vornamens in der Session Zusammenhänge mit einer bekannten Umweltaktivistin herstellt, zahlt elf Euro Strafgebühr, die später als Summe an eine Umweltorganisation gehen. Ansonsten aber wurden alle aufgefordert, die jecken Tage und Veranstaltungen bis Aschermittwoch gebührend zu genießen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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