Inklusion im Karneval
Der Erste wird bald der Letzte sein

Zusammen mit seinem Team stellt sich der designierte Prinz Andreas Müller (3.v.l.) der Öffentlichkeit vor. Mit dabei sind (v.l.)  Thomas Sterzenbach, Dieter Heller, Andreas „Andy I.“ Müller, Helga Müller, Günther Müller und Gustel Förster.  | Foto: WHM
  • Zusammen mit seinem Team stellt sich der designierte Prinz Andreas Müller (3.v.l.) der Öffentlichkeit vor. Mit dabei sind (v.l.) Thomas Sterzenbach, Dieter Heller, Andreas „Andy I.“ Müller, Helga Müller, Günther Müller und Gustel Förster.
  • Foto: WHM

In Sachen Inklusion und Gleichstellung hat der Karneval in Bachem echten Vorbildcharakter: Hier regierten schon Prinzen, Prinzessinnen, Prinzenpaare, Dreigestirne und Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung in der „5. Jahreszeit“. In der kommenden Session wird Andreas Müller als „Prinz Andy I.“ das Zepter schwingen.

Frechen-Bachem (whm). Wenn die Bachemer Karnevalsgesellschaft „Jeck em Rän“ während der Session in die Säle einzog, marschierte Andreas Müller immer als Erster mit dem zerfledderten Regenschirm in der Hand ein. Diesen Spitzenplatz wird er in der kommenden Session räumen müssen, denn dann wird er vom Anfang an das Ende der „Prozession“ wechseln – als Bachemer Karnevalsprinz „Andy I.“.Andreas Müller, 1989 in Köln-Lindenthal geboren, lebt in Frechen, hat die Paul-Kraemer-Schule in Frechen besucht und arbeitet in den Reha Betrieben Erftland in Bergheim.

Mit dem Karneval kam der designierte Prinz schon als Kind in Berührung, erzählt sein Vater Günther Müller: „Da lief er mit den Aurora-Funken, den „Mehl-Säck“ der Kajuja mit.“ Seit 2008 ist er aktives Mitglied der KG „Jeck em Rän“. Mit großem Interesse verfolgte er 2019 die Amtszeit von Karnevalsprinz „Kai I.“, der ebenso wie Andreas kognitiv beeinträchtigt ist. Und so reifte in ihm der Entschluss, selbst die Prinzenrolle in Bachem zu übernehmen. Prinzenführer Dieter Heller: „Andy hat ganz klare Vorstellungen, wie seine Amtszeit ablaufen soll und hat sich seine Mannschaft auch selber zusammengestellt.“ Sein Vater Günther wird den Posten des Fahrers übernehmen, seine Mutter Helga gehört neben Thomas Sterzenbach und Gustel Förster zum Adjutanten-Team.

Seine Eltern beschreiben den zukünftigen Prinz „Andy I.“, der auch Mitglied im Frechener Schützenverein ist, als „begeisterungsfähig“ und „recht penibel“. Er liebt Musik, nicht nur die kölschen Klänge, sondern auch BAP und Schlager, wobei er bei der Prinzen-Vorstellung besonders Wolfgang Petry hervorhob. Er liebt es, die Dinge im Griff zu haben und so stammen die Entwürfe für die „Diensthemden“ des Teams und des Ordens auch aus seiner Feder.

„Natürlich hat der designierte Prinz auch die volle Unterstützung der ,Zuggemeinschaft Bachem bliev Bachem‘“, so deren Vorsitzende Katja Wallraf, die sich auf die Session mit dem neuen Regenten freut: „Es war schön zu sehen, wie Andys Augen strahlten, als er den Vertrag unterschrieb.“ Die Proklamation findet am 18. November im Haus Burggraben statt. Vereine und Privatpersonen, die sich den Besuch des Prinzen wünschen, können sich mit Prinzenführer Dieter Heller telefonisch unter 0 22 34 – 20 49 91 oder 01 77 – 6 02 15 01 in Verbindung setzen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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