Proklamation in Benzelrath
Der ‚Schwarze Ritter‘ kämpft für Toleranz
Frechen-Benzelrath - (lk) Als Caleb Odindo vor ziemlich genau 30 Jahren als Jugendlicher
von Nairobi nach Frechen kam, hätte es sich wahrscheinlich nicht
vorstellen können, dass er einmal als Ritter „Caleb I.“ über die
Frechen-Benzelrather Narrenschar herrschen würde.
Der Sohn einer kenianischen Mutter und eines indischen Vaters wuchs
bei den Großeltern in den Slums von Kisumu auf. Mit 13 Jahren folgte
der Umzug ins kalte und regnerische Deutschland. Doch den Kulturschock
hat er inzwischen verwunden.
Heute arbeitet er in der Finanzbuchhaltung der Caritas, tanzt bei den
Benzelrath Dancers und engagiert sich mit dem Sozialprojekt One to One
in den Slums seiner alten Heimat Kenia. Jetzt erhielt er den
Ritterschlag zur Benzelrather Tollität „Caleb I.“. Seinen
außergewöhnlich gestalteten Orden widmet er seiner verstorbenen
Mutter Sophia. „Ihr Lebensmotto war Yin und Yang. Yin und Yang sind
zwei Begriffe der chinesischen Philosophie. Sie stehen für
entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene duale Kräfte oder
Prinzipien, die sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen. So sehe ich
das auch, besonders in Bezug auf Toleranz anderen Menschen gegenüber,
denn jeder Jeck ist anders“, erklärt der Ritter. Entgegengesetzt
seien auch seine zwei Heimaten Frechen und Kisumu. „Caleb I.“:
Für beide schlägt mein Herz.“ Beide Nationen finden sich daher
ebenfalls auf dem Orden als Flagge wieder. Odindo ist verheiratet und
hat eine Tochter. Er nennt sich selbst den erste schwarzen Ritter von
Benzelrath. Sein Sessionsmotto: „Dä schwatze Ritter, dat ben isch
– Vum ferne Kenia kohm isch zu üch – Ne frechner Jung, zick
drissich Johr – Ne Fastelovendsjeck met Hätz, dat es doch klor! –
Drum freu ich mich, met üch ze fiere – sulang ich als Ritter he
fungiere – Ming janz besondre Botschaff es: Seid tolerant! Mir all
sin glich!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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