Frechen 2040
Die Häuser werden höher
Frechen - Im Frechener Stadtsaal fanden Ende Oktober zwei Veranstaltungen zum
Thema Stadtplanung von Frechen bis zum Jahr 2040 statt. Deutlich wurde
dabei vor allem eines: Es fehlen zahlreiche Wohnungen in
Innenstadtnähe und Gewerbeflächen.
Der demografische Wandel macht auch vor Frechen nicht halt. So soll es
bis zum Jahr 2040 einen deutlich erhöhten Bedarf an barrierefreien
und seniorengerechten Wohnungen geben, möglichst nah zur Innenstadt,
damit alles Nötige zu Fuß erledigt werden kann.
„Wir wollen Frechen zu einer Stadt der kurzen Wege machen“, sagt
Dr. Paul Jansen von der ‚Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen‘.
Dies bedeute vor allem den Bau neuer Wohnungen in der Nähe der
Hauptversorgungszentren und des Personennahverkehrs.
„5.700 Wohnungen müssten bis zum Jahr 2040 gebaut werden“, so Dr.
Jansen. Dafür habe Frechen aber nicht die ausreichende Kapazität.
Wenn das gewünschte Ziel erreicht werden sollte, wären weitere 60
Hektar Bauland nötig.
Deshalb konzentriere man sich in Frechen zukünftig vor allem auf den
Bau neuer Mehrfamilienhäuser. Aufgrund von Aufzügen, die in viele
dieser Häuser eingebaut werden müssten, um sie barrierefrei zu
machen, werden die Gebäude voraussichtlich auch ein wenig höher
werden. Zumindest eine Anzahl von drei Stockwerken müsse es sein,
damit sich ein Aufzug rentiere.
Während des Vortrages wurde auch deutlich: ohne Zuzüge aus anderen
Gebieten, würde die Bevölkerungszahl in Frechen sinken: Es sterben
mehr Menschen, als Kinder geboren werden. Deshalb sei es umso
wichtiger, die Stadt auch für Menschen von außerhalb interessant zu
machen. Besonderer Fokus liege hierbei auf denjenigen, die ihren
Arbeitsort in Köln haben. Für Pendler böte der kurze Weg und die
günstige Verkehrsanbindung eine gute Möglichkeit, außerhalb der
Großstadt wohnen zu können und trotzdem schnell an ihrem Arbeitsort
zu sein. Der Stadtplaner malt damit ein für Frechen neues
Zukunftsbild. Bisher war die Verwaltungsspitze immer stolz darauf
verkünden zu können, dass mehr Menschen von Köln nach Frechen
würden, als anders herum. Aber auch für die Freizeitgestaltung sei
die gute Erreichbarkeit der Stadt ein wichtiger Punkt.
Allerdings sei der Stadt bewusst, dass das Straßennetz an mancher
Stelle überlastet sei und dem (Pendler-) Verkehr nicht standhalte.
Dort müsse man ansetzten, um weiterhin die Attraktivität als Wohnort
zu behalten.
Gewerbeflächen sollen zwischen Neuer Weg und Wachtberg sowie auf der
Ackerfläche an der Krankenhausstraße entstehen. Auf dem Gelände der
Steinzeug Keramo-GmbH soll ein Mix aus Gewerbe- und Wohnbebauung
entstehen. Weiter wachsen sollen die Wohngebiete Grube Carl und
Königsdorf. Die Aussicht, dass einigen Königsdorfern damit die freie
Sicht auf Köln verbaut würde, kam bei einigen Besuchern der
Infoveranstaltung nicht gut an. Einzelheiten zu dem neuen
Flächennutzungsplan folgen sukzessive in den kommenden Ausgaben.
Der Vorentwurf wird von Mitte November für zwei Monate auf der
Internetseite der Stadt veröffentlicht sowie im Rathaus öffentlich
ausgehangen. Hier wird es auch die Möglichkeit der Abgabe von
Stellungnahmen und Anregungen geben.
- Marina Selle
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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