Filmvorführung im Linden-Theater
Die Macht des Films bringt Menschen zusammen

Sowohl die Musiker als auch die Film-Leute wollen zeigen, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft zueinander finden und gemeinsam etwas auf die Beine stellen können. | Foto: Magdalena Marek
  • Sowohl die Musiker als auch die Film-Leute wollen zeigen, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft zueinander finden und gemeinsam etwas auf die Beine stellen können.
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Frechen - Nach „Shaun das Schaf" und „Pettersson und Findus" organisierte
die AG Begegnung Film nun die dritte Filmvorführung im
Linden-Theater. Ziel ist es, Neu-Angesiedelte und Alt-Eingesessene
zusammenzubringen.

Diesmal entschied sich die Initiative für den Film „Ein Lied für
Nour" des palästinensischen Regisseurs Hany Abu-Assad. Darin verfilmt
Assad die wahre Geschichte von Mohammed Assaf, der 2013 in Beirut als
Vertreter Gazas den TV-Gesangswettbewerb „Arab Idol", das Pendent
zum deutschen „Deutschland sucht den Superstar" gewann. Ein Film der
Mut macht, und zeigt, wie der Protagonist trotz aller politischer und
gesellschaftlicher Widrigkeiten für seinen Traum kämpft und sich am
Ende über ein Happy-End freuen kann.

Hoffnung und Durchhaltevermögen müssen auch viele Besucher der
Filmvorführung aufbringen. Vielfach sind es Flüchtlinge aus den
Frechener Unterkünften. Wie etwa Hoger-Salim Gavan, der mit Frau und
Tochter die Vorstellung besuchte. Bisher vergeblich hat die Familie in
Frechen nach einer Wohnung gesucht – auch auf eigene Faust. „Wir
brauchen dringend eine Wohnung. Vor allem, weil meine Frau jetzt
wieder ein Kind erwartet", sagte Gavan in einem schon erstaunlich
gutem Deutsch.

Hinter der Initiative Begegnung Film stehen unter anderem Björn
Goetze und Peter Metz vom Linden-Theater, Unterstützerin Katharina
Blum sowie die erfolgreiche Filmemacherin Anja Uhland, die auch
diesmal bei der Vorführung dabei war. „Wir alle glauben an die
Macht des Films", sagt Uhland. Sie und ihre Mitstreiter möchten mit
ihrer Film-Reihe unterschiedliche Leute, unterschiedlicher Kulturen
zusammenbringen. „Allerdings brauchen wir noch Unterstützung, um es
publik zu machen", meinte Katharina Blum. Sowohl bei den in Frechen
untergebrachten Flüchtlingen als auch bei den Frechenern selbst.
„Viele Leute müssen erst sehen, dass wir zusammen was machen
können, zusammen lernen oder auch gemeinsam etwas auf die Beine
stellen können", so Blum.

Wie erfolgreich so eine Zusammenarbeit sein kann, zeigte die Band
„The Green Magnum", die vor der Film-Vorführung ein umjubeltes
Konzert gab. Neben englischen Popsongs wie „Hotel California" gab
die Band auch eine gemischt englische und arabische Version von „So
fresh" zum Besten, bei der das Publikum nicht nur begeistert
mitklatschte, sondern auch tanzte. Die Band ist ein gemeinsames
Projekt von Syrern, Irakern und Deutschen, die sich einmal
wöchentlich im Königsdorfer Pfarrheim treffen, um gemeinsam zu
musizieren.

Anders als die Filme davor, die auf Deutsch ausgestrahlt wurden, lief
„Ein Lied für Nour" in arabischer Sprache mit deutschen
Untertiteln. Ein Entgegenkommen an die ausländischen Besucher,
meinten die Organisatoren. Beim nächsten Mal würde es wieder einen
Film auf Deutsch geben.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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