Internationaler Tag für Menschen mit Behinderungen
"Die Menschen müssen verstehen, vom Herzen her, dass Inklusion richtig ist"

Wir von Blatt-Gold haben Jürgen DUSEL getroffen
Er ist Behindertenbeauftragter und hat Recht studiert.
Mit Jürgen Dusel haben wir über unsere Rechte gesprochen. Er konnte viele Fragen beantworten war nett und höflich 
Wir haben sehr viele Fragen gestellt.
Fragen über mit und ohne Behinderung, über Werkstätten Fragen beantwortet wegen Geld und Mindestlohn und weil wir auch mal woanders arbeiten wollen. Das ganze Interview könnt ihr bald lesen. 
 | Foto: Behindertenbeauftragter/Henning Schacht
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  • Wir von Blatt-Gold haben Jürgen DUSEL getroffen
    Er ist Behindertenbeauftragter und hat Recht studiert.
    Mit Jürgen Dusel haben wir über unsere Rechte gesprochen. Er konnte viele Fragen beantworten war nett und höflich
    Wir haben sehr viele Fragen gestellt.
    Fragen über mit und ohne Behinderung, über Werkstätten Fragen beantwortet wegen Geld und Mindestlohn und weil wir auch mal woanders arbeiten wollen. Das ganze Interview könnt ihr bald lesen.
  • Foto: Behindertenbeauftragter/Henning Schacht
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Am 3. Dezember ist ein wichtiger Tag: Das ist der Tag für Menschen mit Behinderung auf der ganzen Welt. Jürgen Dusel ist Behinderten-Beauftragter der Regierung.
Er kümmert sich darum, was für Menschen mit Behinderung wichtig ist:
Geld, Wohnen, Arbeit und Leichte Sprache.
Jürgen Dusel achtet darauf, dass die Ab-Machungen, die getroffen wurden, dass die eingehalten werden. Die Abmachungen stehen in der UN-Behinderten-Rechts-Konvention.
Wir von Blatt-Gold haben Jürgen Dusel getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt.
Was ihm wichtig ist in Sachen Mindestlohn und Inklusion.
Er war sehr nett.
Wir hoffen, er kann einiges bewirken und durchsetzen, was wichtig ist,
denn es ist richtig, wenn man sich drum kümmert und sich für die Rechte der behinderten Menschen einsetzt. Das ganze Interview kommt bald.
Hier ist schonmal ein Stück davon. 

Wir von Blatt-Gold stellen uns alle den Herrn Dusel vor.
Weil er uns kennenlernen will.
Er ist blind, aber er kann uns sehr gut hören.
Dass er blind ist, merken wir nicht.
Er guckt so wie jemand, der sehen kann.
Jürgen Dusel hat dunkle Haare, trägt einen blauen Anzug und ein weißes Hemd.
Keine Krawatte.
Das wirkt lockerer und cooler.
Und wir finden: Jürgen Dusel ist auch locker, cool und offen.
Er lächelt uns an und sagt: Hallo.

Blatt-Gold: Hallo Herr Dusel, Sie sagen: Demokratie braucht Inklusion. Wie meinen Sie das?
Jürgen Dusel: Wir leben in einem Land, wo alle Menschen gleich viel wert sind, keiner ist mehr wert als ein anderer Mensch. Jeder Mensch soll die gleichen Chancen und die gleichen Rechte haben. Und ich bin total davon überzeugt, dass man nur dann richtig von Demokratie sprechen kann, wenn alle Menschen die gleichen Chancen und Rechte haben. Demokratie und Inklusion sind wie eine Münze – sie gehören fest zusammen. Und wenn Inklusion nicht gelebt wird, dann gibt es auch keine Demokratie. Und das versuche ich den Politiker*innen immer wieder klarzumachen.

"Unser Land wird besser durch Inklusion, es macht uns reicher."

Blatt-Gold: Warum dauert das so lange mit der Inklusion?

Jürgen Dusel: Weil viele Menschen das gar nicht verstanden haben, worum es eigentlich geht. Also viele Menschen ohne Behinderung haben leider kein großes Interesse an Inklusion. Ihnen ist es gar nicht so wichtig, weil sie glauben, dass es nur Menschen mit Behinderungen betrifft. Und das ist falsch! Es betrifft alle Menschen und alle haben etwas davon, wenn wir Inklusion leben. Unser Land wird besser durch Inklusion, es macht uns reicher, denn Menschen mit Behinderungen bringen ganz viel mit, können ganz viel einbringen in unsere Gesellschaft, sie sind wertvoll, wertvolle Menschen, die uns allen guttun.

Blatt-Gold:
Was ist Ihr größter Wunsch, was Sie unbedingt als Behindertenbeauftragter erreichen wollen?

Jürgen Dusel: Wichtig ist mir, dass unsere Gesellschaft, also auch Menschen ohne Behinderungen, noch besser verstehen, dass Inklusion ganz wichtig ist für unser Land und unsere Gesellschaft, unsere Demokratie. Und dass unsere Demokratie nur dann ein wirklich gut ist, wenn sie Inklusion hat. Wenn Menschen mit und ohne Behinderungen wirklich zusammen sein können und dass es normal ist, verschieden zu sein und dass es keine Rolle mehr spielt. Dass nicht immer im Vordergrund steht, was kann der andere nicht, sondern dass man die Leute wertschätzt, dass man zusammen sein kann und dass es nicht irgendwas Nettes ist nach dem Motto: „Ja, ja, darfst auch dabei sein“, sondern dass die Leute verstehen, vom Herzen her, dass es richtig ist.

Dass nicht im Vordergrund steht, was kann der andere nicht, sondern dass man die Leute wertschätzt!

Blatt-Gold: Wir haben eine Zeitmaschine. Mit der können wir zurückfliegen in die Vergangenheit und in die Zukunft. Wir fliegen erst zurück. In welche Zeit wollen Sie und welches Konzert möchten Sie da erleben?

Jürgen Dusel: Ich bewundere euch mit euren Fragen. Ich habe schon viele Interviews für Zeitungen gegeben, aber solche guten Fragen hatte ich noch nicht gekriegt. Und das meine ich ganz ehrlich.

Blatt-Gold jubelt und klatscht.

Jürgen Dusel: Ich möchte in eine Zeit zurück, wo Frieden ist. Das blöde ist, dass es ganz oft Kriege gab, und ich muss mir eine Zeit aussuchen, wo es relativ ruhig war. Muss das in Deutschland sein oder kann ich auch irgendwo anders hin?

Blatt-Gold: Die Zeitmaschine bringt Sie überall hin.

Jürgen Dusel: Ich hätte es spannend gefunden in München zu sein vor dem ersten Weltkrieg, weil da viele interessante Menschen gelebt haben, zum Beispiel ein Schriftsteller, den ich sehr bewundere, Thomas Mann. Den hätte ich dann gerne persönlich getroffen. Er ist großartig und hat ganz tolle Romane geschrieben, die es vielleicht auch in Leichter Sprache gibt. Und es haben dort auch tolle Musiker gelebt. Ich hätte gerne ein Konzert von dem Dirigenten Bruno Walter erlebt.

Blatt-Gold: Und wir fliegen ins Jahr 2035… wie sieht es da aus mit Inklusion?

Jürgen Dusel: Ich glaube, wir erleben das, was wir uns heute noch gar nicht vorstellen können, was Inklusion betrifft. Nicht nur, was die Technik betrifft, sondern auch die Teilhabe. Das ist mein Wunsch. Wichtig ist nur, dass wir alle, also wirklich alle, daran arbeiten, dass wir Frieden behalten und wir in einer Gesellschaft leben, in der es friedlich ist und die großen Herausforderungen meistern, wie den Klimawandel. Und wenn wir das zusammen hinkriegen, dann wird alles ziemlich gut sein und besser werden.

Ich mag besonders gerne Bach. Das Weihnachtsoratorium möchte ich jedes Jahr am liebsten live hören.

Blatt-Gold: Welche Musik hören Sie gerne und singen Sie manchmal unter der Dusche?

Jürgen Dusel (lacht): Ich singe, aber unter der Dusche singe ich nicht. Und ich höre verschiedene Musik – Jazz-Musik, die andere manchmal etwas nervig finden, ganz moderne Sachen, und ich höre total gerne The Police; Sting ist der Sänger von denen. Ich höre auch sehr gern klassische Musik und mag besonders gerne Bach. Das Weihnachtsoratorium möchte ich jedes Jahr am liebsten live hören, erst dann ist für mich richtig Weihnachten. Das Schöne an Musik ist: es macht glücklich.

Das Interview führten (mit Unterstützung): Christiane Becker, Ralf Faßbender, Yvonne Freiberg und Jochen Rodenkirchen vom Projekt Fit für Medien, initiiert von der Gold-Kraemer-Stiftung in Kooperation mit der CaritasStiftung und der Kämpgen-Stiftung.

LeserReporter/in:

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