Schweigemarsch
Die tödliche Ernte von Hass und Hetze
Frechen - In einer Novembernacht vor 80 Jahren wurde deutlich, was Hetze und die
Manipulation der Massen für tödliche Folgen haben können und zu
welchen unmenschlichen Taten deutsche Bürger fähig waren. Besonders
in Zeiten von Donald Trump, der Hetze in sozialen Netzwerken und einer
brisanten politischen Lage in Deutschland, möchte der Frechener
Geschichtsverein (FGV) mit seinem „Schweigemarsch gegen das
Vergessen“, am 80sten Jahrestag der Reichspogromnacht, der Frechener
Opfer des Nationalsozialismus gedenken.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November brannten 1938 in Deutschland
die Synagogen, brachen rechtsradikale Schlägertrupps in Geschäfte,
Wohnungen und Häuser jüdischer Deutscher ein, um sie zu misshandeln
und zu töten.
In dieser Nacht konnte jeder im Deutschen Reich sehen, dass
Antisemitismus und Rassismus - bis hin zum Mord - staatsoffiziell
geworden waren.
Der Faschismus zeigte in aller Deutlichkeit sein hässliches Gesicht
und der von Politik und rechter Presse angestachelte Hass kostete
unschuldigen Menschen das Leben.
Die Reichspogromnacht – wegen der vielen zerbrochenen Scheiben auch
verschönend „Kristallnacht“ genannt - war das offizielle Signal
zum größten Völkermord in Europa. Rund sechs Millionen europäische
Juden – Männer, Frauen und Kinder – wurden bis 1945 von den
Deutschen ermordet.
Am Freitag, 9. November, findet ein Gedenktag an die Reichspogromnacht
statt. „Der Frechener Geschichtsverein ist der Meinung, dass wir
gerade in dieser Zeit aus der Mitte der Gesellschaft heraus über die
parteipolitischen, weltanschaulichen und religiösen Grenzen hinweg
deutlich sichtbar Stellung beziehen müssen gegen Antisemitismus und
jedwede Diskriminierung von Minderheiten“, erklärt der
FGV-Pressesprecher Hubert Bühr.
Mit diesem Anliegen ruft der Geschichtsverein daher wieder alle
Bürger zu einem Schweigemarsch im Gedenken an die Opfer des
Nationalsozialismus in Frechen auf. Treffpunkt ist am Freitag, 9.
November, 16.30 Uhr an der Evangelischen Kirche Frechen, Hauptstraße
209. Bühr: „Von dort aus gehen wir schweigend zum Alten Rathaus.
Dort werden die Namen der Opfer aus Frechen verlesen.“
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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