Hans-Willi Meier
Ehrenbürger wird 80

Politisch sein größter Erfolg: Bei den Kommunalwahlen 1999 wählten die Frechener Hans-Willi Meier zum ersten CDU-Bürgermeister der Stadt. Zu den ersten Gratulanten zählte Frau Karin.  | Foto: Archiv/AUI
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  • Politisch sein größter Erfolg: Bei den Kommunalwahlen 1999 wählten die Frechener Hans-Willi Meier zum ersten CDU-Bürgermeister der Stadt. Zu den ersten Gratulanten zählte Frau Karin.
  • Foto: Archiv/AUI

Pünktlich zu seinem 80. Geburtstag hat Hans-Willi Meier, 16 Jahre Bürgermeister in Frechen und Ehrenbürger der Stadt, seine Memoiren unter dem Titel „Im Leben etwas bewegen“ veröffentlicht.

Frechen. Hans-Willi Meier, Frechener Ehrenbürger und Bürgermeister a.D., feiert am Samstag, 13. Januar, seinen 80. Geburtstag. „Zeit, zurückzublicken“, sagt der Mann, dem es im Jahr 1999 gelang, die zuvor 50 Jahre lang bestehende SPD-Ratsmehrheit zu kippen und der erste CDU-Bürgermeister Frechens zu werden.

Auf seinen Werdegang, von den ersten Lebensjahren in einer kleinen Dachgeschosswohnung auf der Breite Straße bis hin zur Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt, blickt das Geburtstagskind, von dem gesagt wird, er sei „mit der Hälfte in Frechen verwandt und der anderen Hälfte per Du“, jetzt auch in Buchform zurück. In einem ausführlichen Interview beleuchten er und Martin Bock vom Frechener Geschichtsverein gemeinsam die wichtigen Etappen seiner privaten, beruflichen und politischen Laufbahn. Aufgelockert wird das Druckwerk durch Fotos aus dem Privatarchiv der Familie, Urkunden sowie Zeitungsartikel.

„Ich habe ein interessantes Leben geführt und ein idiotisches Personengedächtnis. Da sind schon eine Menge Geschichten zusammengekommen“, erzählt der Autor, dessen Werk in der knappen Stückzahl von 100 Stück erschienen ist.

„Ich weiß ja nicht wie viele Leute das alles überhaupt noch interessiert“, gibt er bescheiden zu bedenken. Eines der seltenen Exemplare soll aber im Stadtarchiv hinterlegt werden, damit alle interessierten Frechener einen Blick auf die vielen Lebensstationen ihres Ehrenbürgers werfen können.

Aufgewachsen in Frechen und Hücheln, erlangte der junge Hans-Willi bereits früh Einblicke in die Arbeitswelt. Mutter Magdalena und Vater Wilhelm waren beide berufstätig und so verbrachte ihr Sohn viel Zeit in der Schusterei des Großvaters, der Schreinerei der Brikettfabrik Grube Carl, in der sein Vater Wilhelm beschäftigt war und bei Kaiser’s Kaffee. „Da war meine Mutter Chefin“, erinnert sich der Jubilar.

Er besuchte den Kindergarten St. Audomar und später die Ringschule. Dort handelte er sich schnell seinen ersten Klassenbucheintrag ein: „Meier und Harder bewerfen sich während der Stunde mit Stühlen“, stand dort geschrieben.

Nach seinem Abschluss auf der Realschule machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann in Hürth-Knapsack, die er erfolgreich als Jahrgangsbester abschloss. Seinen Wehrdienst absolvierte er bei der Marine, der er, als Mitglied der Marinekameradschaft Frechen und Sänger im angeschlossenen Shanty-Chor, noch heute verbunden ist.

Bei der Hoechst AG stieg er anschließend die Karriereleiter steil nach oben. Dort lernte er auch seine Frau Karin kennen. 1970 wurde geheiratet und im gleichen Jahr kam Tochter Birgit auf die Welt, drei Jahre später vervollständigte Sohn Carsten das junge Familienglück.

1984 wurde er erstmals für die CDU in den Rat der Stadt Frechen gewählt. Am 12. September 1999 folgten die Wahl zum Bürgermeister und der damit verbundene Wechsel aus der freien Wirtschaft in die Stadtverwaltung. Tatkräftigt unterstützt wurde er dort von Helga Richartz, Leiterin des Bürgermeisterbüros. „Wir haben lange und erfolgreich zusammengearbeitet. Sie war so was wie meine Chefin“, schreibt Meier in seinen Memoiren.

Auf seine Zeit als Chef der Verwaltung, die Frechener Stadtentwicklung, Großereignisse wie den Weltjugendtag auf dem Marienfeld und die gewerblichen Ansiedlungen blickt der bald 80-Jährige gerne zurück. Meier: „Insgesamt muss ich sagen, dass ich irrsinnig viel Glück gehabt habe. Man hat mich gelassen, und ich habe diese Freiheiten genutzt. Ich hatte immer einen sehr guten Draht zu den Menschen, weil ich immer das Bedürfnis habe, mit ihnen gemeinsam etwas zu bewerkstelligen“.

Ratschläge für die aktuellen politischen Entscheidungsträger hat er keine. „Die Zeiten haben sich verändert. Die Menschen bringen sich nicht mehr so ein, schauen oft mehr auf sich selbst als auf die Gemeinschaft. Das vermisse ich in unserer Gesellschaft: Die Bereitschaft, sich umeinander zu kümmern“, sagt er.

Dankbar ist er für seine Frau, die ihn immer unterstützt hat, seine beiden Kinder, deren Partner und seine Enkel.

Seinen Geburtstag feiert der Ehrenbürger am Samstag mit der Familie und rund 100 geladenen Gästen. Und was kommt danach? Meier: „Da bin ich sehr vorsichtig. (…) Ich hoffe natürlich, dass ich noch ein paar Jährchen habe und noch ein bisschen was bewirken kann, aber man weiß ja nie wann der liebe Gott zu einem sagt: „Kumm ens erup!“ [/p]

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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