Großhändler sagt Frechen ab
"Ein Desaster für den Wirtschaftsstandort"

Professor Dr. Jürgen Höser, Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU), freute sich beim IFU-Sommerfest noch über die Fortschritte in Sachen "Ansiedlung Richter+Frenzel". Jetzt hat der Sanitär-Großhändler aus Würzburg unerwartet Abstand von einer Ansiedlung in Frechen genommen. | Foto: IFU/Hubert Bädorf
  • Professor Dr. Jürgen Höser, Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU), freute sich beim IFU-Sommerfest noch über die Fortschritte in Sachen "Ansiedlung Richter+Frenzel". Jetzt hat der Sanitär-Großhändler aus Würzburg unerwartet Abstand von einer Ansiedlung in Frechen genommen.
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Auf dem ehemaligen Kaufhof-Gelände an der Bonnstraße Ecke Werner-von-Siemens-Straße scheint ein Fluch zu liegen: Zuerst stockten die Abrissarbeiten, weil im Vorfeld hinzugezogene Experten, die Hartnäckigkeit von brutwilligen Möwen unterschätzt hatten, dann verwarf der Online-Händler Amazon seine Pläne, in Frechen ein großes Versandlager aufzubauen und jetzt nimmt auch Richter+Frenzel, ein Großhändler für Sanitär- und Haustechnik aus Würzburg, Abstand von einer Ansiedlung.

Als Grund nennt das Unternehmen die „aktuellen Herausforderungen und Anspannungen in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche“. Man wolle die Planungen für eine NRW-Expansion zwar zeitnah wieder aufnehmen, verfolge das Projekt in Frechen aber nicht weiter.

„Die Information, dass sich die beiden möglichen Vertragspartner nicht auf eine Unterschrift verständigen konnten, erreichte uns am Dienstagvormittag“, teilt Bürgermeisterin Susanne Stupp, auf Anfrage der Redaktion, mit. Politik und Verwaltung hätten „viel Zeit und Energie“ in das Verfahren zur Ansiedlung gesteckt. Die Bürgermeisterin ist aber zuversichtlich, dass „eine geeignete Nachfolgenutzung“ gefunden wird. Die zu entwickelnde Fläche behalte schließlich ihre „Attraktivität und ihren Mehrwert.“

Die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) bedauert die Absage von Richter+Frenzel. Der scheidende IFU-Vorsitzende Professor Dr. Jürgen Höser nennt sie sogar „ein Desaster für den Wirtschaftsstandort Frechen“.

Nach der Schließung des Kaufhoflagers sei die Ansiedlung eines bundesweit tätigen Unternehmens die erhoffte Stärkung des Wirtschaftsstandortes Frechen gewesen. Diese Hoffnung habe sich nun zerschlagen - und somit auch alle Bemühungen derjenigen, die sich für das Projekt eingesetzt hätten.
Die Entscheidung gegen Frechen sei „außerordentlich schade“, auch unter dem Aspekt fehlender Gewerbesteuereinnahmen. Die Bemühungen zur Stärkung und dem Ausbau der Frechener Wirtschaft hätten einen „lang anhaltenden Rückschlag“ erlitten.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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