Trauer um Yvon Heumann
Er und seine Familie mussten aus Frechen fliehen
Die Stadt Frechen erreichte die Nachricht, dass Yvon Heumann im Alter von 91 Jahren in Brüssel verstorben ist. Der in Frechen geborene Heumann musste 1933 im Alter von zwei Jahren die Stadt auf der Flucht vor nationalsozialistischer Verfolgung mit Mutter und Vater verlassen.
Frechen (lk). Yvon Heumann war einer der letzten in Frechen geborenen Nachkommen der früher in Frechen ansässigen Juden. Während Yvon Heumann mit seinen Eltern die Flucht gelang und sie in einem Brüsseler Versteck überlebten, starben viele ihrer Verwandten in den Konzentrationslagern.
Vor acht Jahren zog es Yvon Heumann zurück in seine Geburtsstadt. In Frechen traf er sich mit dem damaligen Bürgermeister Hans-Willi Meier und mit Dr. Jochen Menge zu einem mehrstündigen Gespräch im Frechener Rathaus. Anschließend zeigt Hans-Willi Meier ihm die Stadt während einer Rundfahrt.
„Trotz all des Schrecklichen, das seiner Familie in deutschem Namen angetan wurde, verspürt Heumann keinen Hass; er hat sich vielmehr sein Leben lang für Versöhnung und ein friedliches Zusammenleben der Völker in Europa eingesetzt“, berichtete damals Dr. Jochen Menge, der zuvor schon lange in engem Kontakt zu Yvon Heumann stand. Dr. Jochen Menge war es dann auch, der Heumann für das damalige Jahrbuch des Frechener Geschichtsvereins gewinnen konnte. Er hatte darin seine Erinnerungen aufgeschrieben und war sogar bei der Buchpräsentation persönlich anwesend. Die traurige Nachricht über den Tod von Yvon Heumann übermittelte Jürgen Kirchner, ein enger Freund des Verstorbenen.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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