Radfahren sicherer, einfacher und bequemer
Fahrradzone zwischen Freiheitsring und Hauptstraße
In der Stadt Frechen gibt es seit Ende März 2023 im nördlichen Bereich der Innenstadt eine Fahrradzone zwischen Freiheitsring und Hauptstraße, mit einer zweijährigen Erprobungsphase.
Um möglichst wenig Parkplätze weg zu nehmen und eine gute Lösung für alle Verkehrsteilnehmer zu erzielen, wurden in der Zone Einbahnstraßen eingerichtet;
- die Hüchelner Straße vom Freiheitsring bis Hauptstraße in Nord-Süd-Richtung
- die Alte Straße von der Hüchelner Straße bis Dr. Tusch Straße in Ost-West-Richtung
- in die Fahrradzone führt für den Autofahrer die Hüchelner Straße und die Klarengrund Straße
- aus der Fahrradzone führt die Alte Straße , die Keimes Straße und die Bartmannstraße
Eine Fahrradzone ist ein Gebiet abseits des Hauptstraßennetzes, das mit Verkehrszeichen (VZ) 244.3 beschildert ist. In den Straßen, die zu dieser Zone gehören, haben Radfahrende besondere Rechte. Die Ausweisung von Fahrradzonen ist erst mit der Novellierung 2020 möglich geworden. Hier gelten dieselben Regeln wie in Fahrradstraßen, nur ausgedehnt auf eine gesamte Zone.
Fahrradstraßen sind die klügste Möglichkeit, Radfahren schneller, einfacher und bequemer zu machen (und sicher sowieso) In einer Fahrradzone gelten dieselben Verkehrsregeln. Diese können damit auf eine Zone ausgeweitet werden. Verkehrsregeln in einer Fahrradzone sind;
- Fahrradfahrer geben die Geschwindigkeit vor
- Fahrradfahrer dürfen nebeneinander fahren
- Vom Auto ist beim Überholen ein Seitenabstand von 1,5 Meter zum Radfahrer einzuhalten
- Das Auto darf nicht auf der Straße anhalten oder parken - nur in ausgewiesenen Parkplätzen
- Es gilt Tempo < 30 km/h für alle Verkehrsteilnehmer
- Radfahrer dürfen auch entgegen der Einbahnstraße fahren - durch das Schild "Radfahrer frei".
- Alle weiteren Verkehrsregeln bleiben gleich
Es bleibt zu hoffen, dass nach den 2 Jahren der Erprobung ein positives Ergebnis erzielt wird und die Maßnahme dauerhaft umgesetzt wird.
Erheblichen Widerstand gibt es von der SPD und H. G. Eilenberger; "die Projekte müssen Sinn und Verstand haben ... und von der Anwohnerschaft akzeptiert werden. Es kann nicht sein, dass fragwürdige und umstrittene Insellösungen geschaffen werden." So unterstützte die SPD als einzige Partei, einen Bürgerantrag, die Fahrradstraßen sofort zu beenden. Die SPD hat bei der Ratswahl 2020 knapp 24% erzielt und ist mit 12 Mitglieder im Rat - welches Ziel man bei der nächsten Wahl erreicht, wird auch bestimmt von der Verkehrspolitik und dem Fahrradverkehr in Frechen?
Dabei sehen es viele Anwohnerschaft positiv; weniger Verkehr, saubere Luft, weniger Lärm, Sicherheit für die Kinder, genügend Parkplätze, angenehmes Wohnen.
Unterstützung und Befürworter der Fahrradstraßen gibt es von der Bürgerinitiative Ja!radstraßen - es sind überwiegend junge Familien mit Kinder, Rentner, die mit Ihren Fahrräder, Lastenräder, Kinderräder sich für eine Zukunft des Radverkehrs in Frechen einsetzen.
Mit einer Fahrrad Demo am 23.09.23 startete die neu gegründeten Ja!radstraßen. Begleitet von der Polizei schlängelte sich die Gruppe von >150 Teilnehmer ( meist nebeneinander auf einer Länge von 300 Meter) über viele Straßen in der Innenstadt. Eigene Ordner sicherten die Nebenstraßen ab und so wurde es ein sicheres Fahren auch für die Kids. Mit einer Unterschriften Liste warb man für die Fortführung der Fahrradstraßen.
Leider wurden keine Politiker auf der Fahrrad Demo gesehen - lag es am fehlenden Rad?
Man kann gespannt sein, auf die nächsten Aktionen von Ja!radstraßen, denn man setzt sich für ein umfassendes Fahrrad Konzept in Frechen ein.
LeserReporter/in:Günther Nichau aus Frechen |
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