Lautloser Abgang
Ferdi Huck kehrt seiner Partei den Rücken zu
Frechen - (dru) Ferdi Huck, in den vergangenen Jahren dreimal in Folge
Bürgermeisterkandidat der Frechener SPD, hat am Samstag seinen
vollständigen Rückzug aus der Lokalpolitik erklärt.
Die Gratulationskur für den gerade gewählten
Bürgermeisterkandidaten war gerade beendet, Versammlungsleiter
Jürgen Storms wollte wieder in die Tagesordnung einsteigen, als Ferdi
Huck sich an diesem Samstagmorgen zu Wort meldete. Mit gedämpfter
Stimme, geradezu theatralisch, zitierte er zunächst aus einer Mail
seines Sohnes Stefan Huck. Kurz nach Mitternacht sei diese Mail bei
ihm eingegangen, so Ferdi Huck. Inhaltlich ist die Geschichte schnell
erzählt: Huck junior verzichtet bei den kommenden Kommunalwahlen im
September auf eine Kandidatur in dem ihm zugedachten Wahlbezirk -
Punkt.
Anschließend erklärte dann auch Ferdi Huck selbst seinen
vollständigen Rückzug von sämtlichen politischen Ämtern. So wie
sein Sohn ziehe auch er die Konsequenzen aus dem Umgang der Partei mit
ihm. Er werde sein Ratsmandat noch bis Ende der Legislatur wahrnehmen,
der SPD künftig allerdings in keiner Form und in keinem Amt mehr zur
Verfügung stehen. Sprach‘s und verließ grußlos den
Versammlungsraum. Mit wenigen Metern Abstand folgte ihm dann auch
seine Gattin Fee.
Wie es aus internen Parteikreisen heißt, seien der ehemalige
Bürgermeisterkandidat und sein Sohn verärgert darüber, dass beiden
vom Wahlausschuss der Partei nur wenig aussichtsreiche Listenplätze
(15 und 22) für die Kommunalwahlen im September zugedacht worden
seien. Auslöser dieser Personalrochade sei, so war zu hören, dass
insbesondere Fraktionschef Hans Günter Eilenberger für sich und
seine Tochter auf vordere Plätze auf der Reserveliste bestanden habe.
Der Rückzug kam offenkundig überraschend, die Parteitagsregie war
darauf jedenfalls nicht vorbereitet und musste dann in einem mühsamen
Verfahren die plötzlich freigewordenen Wahlbezirke neu besetzen.
1973 war Ferdi Huck Mitglied der SPD geworden, jetzt scheint seine
Karriere als Lokalpolitiker beendet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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