Keramikbrunnen
Frechener erleben ihr „blaues Wunder“
Frechen - „Der Boden ist ja blau!“ Die Renovierung des Keramikbrunnens durch
die Frechener Unternehmen Fliesen Scholl, Pierenkemper, Peter Zeiler +
Partner und die Stadtbetrieb Frechen GmbH hat Erstaunliches zutage
befördert: Der Boden des Brunnens ist blau gefliest.
„Das wusste ich echt nicht“, gestand Bürgermeisterin Susanne
Stupp bei der offiziellen Inbetriebnahme des runderneuerten Brunnens
am Marktfreitag. Da hatte Stadtsprecher Thorsten Friedmann ihr einiges
voraus: „Ich wusste es. Ich habe alte Archivbilder gesehen.“
Lange ist es her, dass sich jemand intensiv um den ersten
Keramikbrunnen Frechens gekümmert hat. „Eine Schande“, findet
Hort Winkelhag, Vorsitzender der Interessenvereinigung Frechener
Unternehmer (IFU).
Aber Jammern nützt nichts, also rief Ingenieur Peter Zeiler bekannte
Frecher Unternehmen zu einer gemeinnützigen Kooperation zusammen.
„Der Zustand des Brunnens war mir als Frechener immer peinlich.
Besonders wenn zum Töpfermarkt Keramikkenner aus ganz Deutschland
nach Frechen kamen“, erklärte Peter Zeiler am Freitag.
Es sei einfach schade, dass sich vier Bürgermeister in den
vergangenen Jahrzehnten an den ungepflegten Zustand des Brunnens
gewöhnt hätten.
Die Unternehmer holten sich das Okay der Bürgermeisterin und machten
sich bereits im Dezember an die Arbeit. „Die ersten Kommentare der
Männer zum Zustand gebe ich nicht wieder, die sind nicht
pressetauglich“, so Zeiler.
Eine „Sprengung“ hätte er aber verhindern können. Stattdessen
kamen Schrubber, Schwämme und Bürsten zum Einsatz. Und nach
tatkräftigem Einsatz von Wasser, Schrubber und verdünnter
Amidosulfonsäure wurden die Bilder auf dem Brunnen und die blauen
Fliesen am Brunnenboden wieder sichtbar.
„Die Patina am Boden, hat die Fliesen gut geschützt“, erklärte
Fliesenleger-Meister Josef Scholl der Bürgermeisterin und Winkelhag
fügte erklärend hinzu: „Mit Patina meint er Dreck!“
In den Osterferien gingen die Reinigungsarbeiten weiter und
Zementschleierentferner, Kanalschachtmörtel und Spezialreiniger kamen
zum Einsatz. Und jetzt erstrahlt der Keramikbrunnen zwar nicht
perfekt, aber in „altersgemäßer Frische“.
Peter Zeiler ist zufrieden. „Jetzt brauche ich mich auch nicht mehr
zu schämen und wir haben bewiesen: Handwerk und IFU können gemeinsam
etwas gestalten!“ Er hofft, dass er mit dieser Aktion etwas
„angestuppt“ hat. Eine Wortkreation, perfekt abgestimmt auf
Bürgermeisterin Susanne Stupp, die sich über weitere Beteiligungen
dieser Art freuen würde.
Zeiler: „Auch der Klüttenbrunnen und der Brunnen mit den
Bartmannkrügen benötigen dringend Unterstützung, um sich wieder im
alten Glanz präsentieren zu können.“
Unternehmer und Handwerker, die sich gerne daran beteiligen würden,
Frechener Sehenswürdigkeiten wieder zu altem Glanz zu verhelfen,
können sich mit der IFU unter horstwinkelhag@web.de in Verbindung
setzen.
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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