Peters gewinnt Kampfabstimmung
Frechener SPD meldet sich von Kommunalpolitik ab
Frechen - Carsten Peters ist neuer Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Frechen. In
einem Kampfabstimmung setzte sich der 51-Jährige am Donnerstagabend
gegen Mitbewerber Kai-Uwe Tietz durch. Am Ende war es knapper als von
vielen erwartet: Peters bekam 39 Stimmen, Tietz 29.
Die Mitgliederversammlung war spürbar geprägt von der Suche nach dem
Neuanfang für einen Ortsverein, der in den vergangenen Jahren mehr
und mehr Auflösungserscheinungen gezeigt hatte: Die „AG 60 plus“
hatte sich aufgelöst; der Vorsitzende Ulli Lussem hatte im
vergangenen Sommer nach dem Desaster bei der Landtagswahl das Handtuch
geschmissen, einer der Kassenprüfer war aus der Partei ausgetreten.
In der Folge lag die Arbeit auf den Schultern der drei
stellvertretenden Vorsitzenden. Und das in einer Phase, die von
Wahlkämpfen beherrscht wurde. Klassische kommunalpolitische Themen
waren da ganz offensichtlich auf der Strecke geblieben: Wohnungsbau,
die Situation an den Schulen und manches mehr hätten die
Parteimitglieder gerne diskutiert. Themen, mit denen sich ein
Ortsverein allerdings ohne nicht beschäftigen solle - so jedenfalls
die Ansicht des aus dem Vorstand ausgeschiedenen ehemaligen
stellvertretendem Vorsitzenden Jürgen Weidemann. Er sagt, dass sei
Sache der Fraktion. Stattdessen stand gleich zweimal TTIP auf der
Tagesordnung.
Möglicherweise waren das die Gründe dafür, dass so viele
Genossinnen und Genossen zur Mitgliederversammlung gekommen waren, wie
schon seit Jahren nicht mehr: 74. Insofern hatten die
Parteitagsstrategen gut daran getan, mit Jürgen Uttecht einen
erfahrenen Versammlungsleiter zu berufen. Neben dem neuen
Vorsitzenden, der dieses Amt vor Jahren schon einmal inne hatte, sind
zwei der drei Stellvertreterposten mit Jusos besetzt: Nadine
Eilenberger und Jacques Gripp, seit wenigen Tagen auch Vorsitzender
der Jusos im Rhein-Erft-Kreis. Dritter Stellvertreter ist der
ehemalige Parteivorsitzewnde Ulrich Lussem. Das Amt der
Schriftführerin hat Brigitte D‘moch-Schweren übernommen.
Die Parteikasse ist trotz der letzten Wahlkämpfe gut gefüllt.
Kassierer Wolfgang von Gallera rechnet damit, dass bis Ende des Jahres
rund 40.000 Euro auf dem Konto sind. Interessant ist die
Mitgliederentwicklung: Im Rahmen der GroKo-Diskussionen waren 40
Mitglieder eingetreten, 30 davon aber auch schnell wieder weg. So
stehen aktuell 302 Mitglieder in den SPD-Listen.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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