Wohnen im Westen
Gebäudekomplex an der Klosterstraße in Habbelrath
Habbelrath - An der Klosterstraße in Habbelrath errichtet die GWG Rhein-Erft
für rund zwei Millionen Euro einen Gebäudekomplex mit 18
Wohnungen.
Jetzt ist es offiziell: In Habbelrath entstehen „18 Wohnungen für
Menschen". So steht es auf dem Infoschild an der eingezäunten
Baustelle. An der Klosterstraße errichtet die Wohnungsbaugesellschaft
GWG Rhein-Erft für rund zwei Millionen Euro 18 Zweizimmer-Wohnungen
auf drei Etagen.
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Frechen das 1.984 Quadratmeter
große Areal für 357.120 Euro an die GWG verkauft. Nach
Fertigstellung, wird sie den Gebäudekomplex mieten und darin
vermutlich vorerst Flüchtlingsfamilien unterbringen.
Zum offiziellen Spatenstich trafen sich Bürgermeisterin Susanne
Stupp, GWG-Geschäftsführer Achim Leirich, Architekt Stawros
Chatzoudis und das Habbelrather CDU-Ratsmitglied Günter Almstedt.
Dabei betonte die Bürgermeisterin, wie dringend Frechen bezahlbaren
Wohnraum benötige. Stupp: „Der ist knapp geworden!"
Sowohl die Bürgermeisterin, als auch Leirich lobten die konstruktive
Zusammenarbeit mit der Habbelrather Ortsgemeinschaft und das
Ausbleiben von Protesten gegen das Bauprojekt. Natürlich sei aber
allen Beteiligten bewusst, dass viele Anwohner dem Bau skeptisch
entgegensehen würden.
Das Gebäude entsteht in klassischer Laubengangbauweise und erinnert
auf den ersten Blick stark an die Sozialbauwohnungen am Freiheitsring
in Höhe des Kreisverkehrs Freiheitsring/Lindenstraße.
Die Häuserfront zeigt in Richtung Klosterstraße, auf der Rückseite
erhalten die Wohnungen Terrassen im Erdgeschoss und Balkone in den
beiden Obergeschossen. Der Feldweg neben dem Spielplatz wird ausgebaut
und mit Stellplätzen für Fahrzeuge versehen. An der Einzäunung und
Ausgestaltung der angrenzenden Spielfläche möchte sich die GWG
finanziell beteiligen, teilte Leirich beim Spatenstich mit.
Nach Kenntnisstand der Bürgermeisterin, kann das Martinsfeuer auf der
angrenzenden Wiese weiterhin stattfinden. Auch die Grillhütte soll
– nach Wiedereröffnung der Willi-Giesen-Halle - in Betrieb genommen
werden.
Einige Anwohner mahnen vor einer „Ghettoisierung" im Frechener
Westen und befürchten einen Wertverlust ihrer Immobilien. Auch die
Schildbeschriftung „Wohnungen für Menschen" findet wenig Anklang.
„Glauben die, wir sind blöd? Oder wollen die uns mit dem moralisch
erhobenen Zeigefinger darauf hinweisen, dass Flüchtlinge auch
Menschen sind", ärgerte sich ein Hundespaziergänger beim Anblick des
Schildes.
Im Frühjahr soll die Bodenplatte gegossen werden. Mit der
Fertigstellung des Gebäudes wird Mitte/Ende August gerechnet. Anfang
September soll es dann der Stadt übergeben werden.
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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