Friedhöfe in Frechen
Gefährlich, feucht und häufig schlammig

Unterschiedlich hoch, nicht markiert und ohne Handlauf: Die beiden Stufen vor der Trauerhalle St. Audomar haben es in sich. Mitte Dezember soll hier eine ältere Frau, nach einer Trauerfeier, schwer gestürzt sein. „Mit schweren Kopfverletzungen wurde sie anschließend ins Krankenhaus gebracht“, berichtet Günther Nichau. Er fordert, dass die Stadt schleunigst nachbessert. | Foto: Lars Kindermann
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  • Unterschiedlich hoch, nicht markiert und ohne Handlauf: Die beiden Stufen vor der Trauerhalle St. Audomar haben es in sich. Mitte Dezember soll hier eine ältere Frau, nach einer Trauerfeier, schwer gestürzt sein. „Mit schweren Kopfverletzungen wurde sie anschließend ins Krankenhaus gebracht“, berichtet Günther Nichau. Er fordert, dass die Stadt schleunigst nachbessert.
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Frechen - Matschige Wege, eine überlaufende Toilette und eine gefährliche
Treppenstufe vor der Trauerhalle des Friedhofs St. Audomar. Nach
unserer Berichterstattung zum schlechten Pflegezustand einiger Gräber
auf dem Friedhof St. Audomar erreichten uns weitere Beschwerden und
Anregungen zur Friedhofssituation in Frechen.

Die dunklen, vom Regen glänzenden und unterschiedlich hohen Stufen
vor der Trauerhalle St. Audomar wurden einer älteren Trauernden -
Mitte Dezember - fast zum Verhängnis.

„Sie stürzte beim Verlassen der Trauerhalle und schlug mit dem Kopf
auf die Steine“, berichtet Augenzeuge Günther Nichau. Ein Unfall,
der seiner Meinung nach hätte verhindert werden können: „Zum einen
ist die zweite Stufe fast doppelt so hoch wie die erste und es fehlen
Markierungen an den Stufenkanten.“ Er schlägt zudem einen Handlauf
vor dem Ausgang der Halle vor.

„Die Kirche macht vor, wie es geht“, sagt er. Der Eingang der
Kirche St. Audomar ist mit einer kleinen Rampe und einem Handlauf
versehen. „Macht ja Sinn, es gehen ja nicht nur junge, dynamische
15-Jährige auf Beerdigungen und in die Kirche“, findet der
Frechener. Gisela und Wolfgang Milde sehen es ähnlich. „Die Rampe
ist eine gute Sache und macht uns den Besuch der Kirche leichter“,
sagt Wolfgang Milde, während er seine Frau im Rollstuhl aus der
Kirche schiebt. Die beiden leben in Kanada und sind wegen einer
Beerdigung in Frechen.

Der Unfall vor der Trauerhalle ist der Stadtverwaltung nicht bekannt.
„Den Hinweis auf einen Handlauf nehmen wir aber gerne auf. Die Idee
ist gut, wir werden uns das vor Ort nochmal genauer ansehen“,
verspricht Stadtsprecher Thorsten Friedmann.

Der schlechte Pflegezustand der Toilettenanlage St. Audomar ist nicht
nur Günther Nichau ein Dorn im Auge. „Seit Juli 2015 ist das Rohr
vom Spülbecken und das dicke Abflussrohr im ersten von den beiden WCs
defekt. Bei jedem Abspülen läuft Wasser über“, ärgert sich
Brigitte Richter.

Vier Mal sei sie deshalb im Rathaus gewesen. Zusätzlich hätte sie
zwei Briefe an Bürgermeisterin Susanne Stupp geschrieben. Getan
hätte sich aber nichts.

Die in der Vergangenheit mehrfach gemeldeten Reinigungsmängel seien
behoben, teilt die Stadt auf Anfrage der SonntagsPost mit. Seit die
Toiletten nachts abgeschlossen seien, hätte sich die Situation vor
Ort erheblich gebessert. Schuld an der gemeldeten Feuchtigkeit auf dem
Boden sei – so die Stadt – keine überlaufende Toilette, sondern
ein defektes Abluftrohr.

„Es hat dort schlichtweg reingeregnet, so dass das Wasser im Bereich
des Handwaschbeckens in das Gebäude eingetreten ist“, schreibt uns
der Stadtsprecher. Der Schaden sei erkannt und behoben worden.
Verstopfungen und Undichtigkeiten konnten – so die Stadt - nicht
ermittelt werden.

Als wir uns vor Ort ein eigenes Bild von der Situation machen wollen,
ist besagte Toilette abgeschlossen. „Ist die zu? Dann läuft sie
wieder über“, erklärt uns ein Bestatter aus Frechen. Namentlich
möchte er nicht erwähnt werden. „Die Stadt reagiert in letzter
Zeit sehr dünnhäutig auf Kritik und ändern tut sich ja eh
nichts“, stellt er resigniert fest.

„Extra Schuhe für den Friedhof“ hätten sich viele Habbelrather
notgedrungen anschaffen müssen, schreibt uns Jürgen Bauerdick. Dabei
handelt es sich aber nicht um besonders feines Schuhwerk, sondern um
Gummistiefel. Selbst der Hauptweg sei nach Regenfällen aufgeweicht
und matschig. Halbwegs sauber und unbeschadet an die Gräber zu
gelangen, sei nahezu unmöglich.

„Es geht auch anders“, weiß der Habbelrather: „Wenn ich in
Horrem auf den Friedhof gehe, kann ich zu jeder Jahreszeit selbst den
kleinsten Nebenweg problemlos begehen.“ Damit konfrontiert teilt uns
die Stadt mit, dass die „überwiegend wassergebundenen Wege derzeit
etwas feuchter und durchgeweichter sind.“ Dies würde aber mit
„besserer Witterung bald besser.“ Für die Stadt wichtig sei, dass
die Verkehrssicherheit der Wege in jedem Fall gegeben sei.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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