Stilles Gedenken an Holocaust-Opfer
Gegen das Vergessen: 52 Frechener wurden ermordet

Zyklon B ist die Bezeichnung für ein 1922 entwickeltes Biozid, dessen Wirkstoff Blausäure als Gas austritt. Beim Menschen bringt es nach wenigen Atemzügen die Zellatmung der Körperzellen zum Stillstand. Zwischen 1942 und 1944 wurde es in deutschen Vernichtungslagern in großem Umfang zum industriell organisierten Massenmord benutzt. | Foto: pixabay
  • Zyklon B ist die Bezeichnung für ein 1922 entwickeltes Biozid, dessen Wirkstoff Blausäure als Gas austritt. Beim Menschen bringt es nach wenigen Atemzügen die Zellatmung der Körperzellen zum Stillstand. Zwischen 1942 und 1944 wurde es in deutschen Vernichtungslagern in großem Umfang zum industriell organisierten Massenmord benutzt.
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Um angesichts zunehmender Diskriminierung, Gewalt, Hass und Hetze
gegen gegenüber Minderheiten Stellung zu beziehen lädt der
Geschichtsverein Frechen, wenige Tage vor dem 82. Jahrestag der
Reichspogromnacht, für Samstag, 7. November, 16 Uhr, zum gemeinsamen
Stillen Gedenken vor das Alte Rathaus Frechen ein.

Frechen (lk). Spätestens mit der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933
wurde die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Bürger
systematisch vorangetrieben.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der
„Reichspogromnacht“ auch verharmlosend Kristallnacht genannt,
gipfelte der durch rechtsnationale Medien und faschistische
Lautsprecher angefachte Hass gegen Juden sowie die vom
nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewalttaten
in einem Pogrom gegen die Juden. Auch in Frechen wurden die Synagoge
und Gemeindeeinrichtungen, Geschäfte und Wohnungen der jüdischen
Bevölkerung verwüstet, zerstört und in Brand gesetzt.

Jüdische Männer wurden in Konzentrationslager deportiert, Frechener
Bürger brutal misshandelt, ermordet oder in den Tod getrieben. „5,6
bis 6,3 Millionen europäische Juden wurden Opfer des Holocaust, dem
nationalsozialistischen Völkermord“, erinnert der Frechener
Geschichtsverein und lädt alle Bürger „Gegen das Vergessen“ zum
stillen Gedenken ein.

Die Teilnehmer treffen sich am Samstag, 7. November, 16 Uhr, vor dem
Alten Rathaus am Johann-Schmitz-Platz. „Auch um angesichts
zunehmender Diskriminierung und Gewalt gegenüber Minderheiten, von
Hass und Hetze gegen Menschen jüdischen Glaubens und der
Verharmlosung der Gräueltaten der Nationalsozialisten in dieser Zeit
Stellung zu beziehen und ein deutliches Zeichen zu setzen gegen das
Vergessen und für die Erinnerung“, sind die Veranstalter
überzeugt. Im Rahmen der Gedenkfeier werden die Namen der 51
jüdischen Opfer und der Name eines Kommunisten aus Frechen laut
vorgelesen. Der Geschichtsverein bittet ausdrücklich um die
Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln während der Veranstaltung.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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