Königsdorf tauscht sich aus
Gemeinsam für eine gelungene Integration
Königsdorf - (lk) Die Integration der sechs Flüchtlingsfamilien, die in
Königsdorf untergebracht wurden, ist auf einem guten Wege. Doch es
gibt noch viel zu tun.
Auf Initiative der Schulpflegschaft der Johannes-Schule trafen sich
Vertreter der Schule, der Schulpflegschaft, der Offenen Ganztagsschule
(OGS), interessierte Eltern sowie ehrenamtliche Mitarbeiter der
ökumenischen Nachbarschafthilfe miteinander-füreinander.
Thema des Abends war die Situation von Kindern aus
Flüchtlingsfamilien und die Frage, wie die Integration dieser Kinder
und Ihrer Familien weiter gefördert werden kann.
Mitarbeiter der Nachbarschaftshilfe und der OGS stellten die Situation
der Flüchtlingsfamilien dar, die mittlerweile in Königsdorf eine
Wohnung bezogen haben. Es sind insgesamt sechs Familien mit 21
Kindern, davon sind zwölf in einem schulpflichtigen Alter.
„Die Familien leiden besonders darunter, dass ihr Aufenthaltsstatus
unsicher ist. Die Kinder übernehmen in den Familien schon
Verantwortung, da ihre Sprachkenntnisse oft besser sind als die der
Erwachsenen. Diese Familien werden von ehrenamtlichen
Familienbegleitern von miteinander-füreinander betreut“, erklärt
Dieter Schönhofen von der Nachbarschafthilfe
miteinander-füreinander.
Anne Lichtenberg, Rektorin der Johannes-Schule, berichtete, dass die
Kinder in der Schule sehr gut integriert seien und mehrheitlich gute
Lernfortschritte machten. Schwierigkeiten bereite die Kommunikation
mit dem Elternhaus; dies läge besonders an Sprachschwierigkeiten
sowie kulturellen Unterschieden. Unterstützt wird die Arbeit in der
Schule durch einen Schulsozialarbeiter, der zehn Stunden pro Woche zur
Verfügung steht.
Seitens der ökumenischen Nachbarschaftshilfe arbeiten 15
ehrenamtliche Mitarbeiter in der OGS. Dabei steht die individuelle
Förderung von Schülern, die sich nicht auf Kinder aus
Flüchtlingsfamilien beschränkt, sowie die Aufgabenhilfe im
Vordergrund. Zudem wird noch eine Holz-AG für gemeinsames kreatives
Arbeiten angeboten.
„Insgesamt ist festzustellen, dass die Integration in der Schule und
in der OGS gut funktioniert, wo neben dem Lernen auch die anderen
Aktivitäten, wie gemeinsames Essen und Spielen eine besondere Rolle
haben“, resümiert Schönhofen.
Die Nachbarschaftshilfe bietet auch Sprachkurse für Frauen an. In
kleinen Gruppen mit bis zu sechs Frauen trifft man sich zur
Sprachförderung mit Frauen aus Flüchtlingsfamilien und deren
Kindern. Dabei steht die Sprachförderung für den Alltag im
Vordergrund. Zusätzlich werden durch gemeinsame Unternehmungen das
gegenseitige Kennenlernen und das Verständnis füreinander
gefördert.
Aus dem Kreis der Eltern wurde berichtet, dass das gemeinsame Spielen
Ihrer Kinder außerhalb von Schule und OGS mit Kindern aus den
Flüchtlingsfamilien in Einzelfällen funktioniere, insgesamt aber oft
doch schwierig zu organisieren sei. Dies liegt besonders an den
Sprach- und Kommunikationsproblemen.
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die Integration der Kinder
aus den Flüchtlingsfamilien in Königsdorf auf einem guten Weg sei.
Es sei aber unbedingt erforderlich, weitere Anstrengungen zur besseren
Integration der Erwachsene zu machen.
Geplant sind weitere Ergänzungen zu Erklärungen von schulischen
Aktivitäten und Begriffen in einer Broschüre, die von der
Johannes-Schule bereits herausgegeben wird. Die bessere Einbindung der
Flüchtlingsfamilien bei Schulveranstaltungen durch die
Schulpflegschaft, eine gemeinsame Koch-Aktion, Schulführungen und
Verabredung mit Flüchtlingsfamilien und ihren Kindern zum JuMa-Cafe.
Das JuMa Cafe wird von miteinander-füreinander einmal im Monat
sonntags von 15 bis 18 Uhr im JugendMagnet JuMa neben der
Sebastianus-Kirche an der Aachener Straße angeboten . Dies ist ein
Ort der Begegnung, um bei selbstgebackenem Kuchen ins Gespräch zu
kommen. Die nächsten Termine sind der 16. Juli und der 10. September.
Weitere Infos zur Nachbarschaftshilfe unter ( 0 22 34 – 4 30 06 52;
E-Mail: mit-fuer-einander@netcologne.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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