Abfallhai bekommt das Maul gestopft
Hersteller beklagt rufschädigende „UnwahrHAIten"

Die Abfallbehälter sind voll, die Hundekotbeutelspender leer, der Müll fliegt in der Innenstadt herum. Auch der schicke Abfallhai kann nicht verhindern, dass die Frechener Innenstadt weiter zugemüllt wird. | Foto: Reiner Zündorf
  • Die Abfallbehälter sind voll, die Hundekotbeutelspender leer, der Müll fliegt in der Innenstadt herum. Auch der schicke Abfallhai kann nicht verhindern, dass die Frechener Innenstadt weiter zugemüllt wird.
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Frechen - Da kann der Kübel noch so schön und schnittig sein: Wenn er zu
selten geleert oder zu kräftig befüllt wird, dann sieht selbst
Frechens neueste Errungenschaft, der Abfallhai, schäbig aus.

Auch das schickste Designerstück ist irgendwann mal voll und
glänzender Edelstahl und Stadtwappen können nicht verhindern, dass
ungeduldige Entsorger einfach ihren Unrat neben den Abfalleimer
werfen, anstelle einfach den nächsten, oder übernächsten Abfallhai
zu nutzen.

So entsteht, allen Bemühungen aus Politik und Verwaltung zum Trotz,
an Wochenenden wieder ein recht unansehnliches Bild der Innenstadt.
Auf der Suche nach Schuldigen wird im Internet schnell eine häufigere
Leerung durch die Stadtbetriebe gefordert. Nur selten werden die
eigentlichen Müllverursacher dafür verantwortlich gemacht.

An der Größe der Einwurföffnung des Abfallhais liegt es jedenfalls
nicht. Diese hatte – nach Meldungen in Schweizer Zeitungen – dazu
geführt, dass die Stadt Zürich sich als erste wieder von dem
schicken Designerkübel verabschieden will (wir berichteten). Die für
das Umschwenken angegebenen Gründe nennt die Abfallhai Deutschland
GmbH: „UnwahrHAIten“.

Mittlerweile gäbe es bereits über 100 verschiedene
Abfallhai-Modelle. Die Maulgröße könne problemlos auf die Wünsche
des Kunden angepasst werden. Rund 150.000 Abfallhaie würden rund um
den Globus zuverlässig ihren Dienst verrichten.

Von der „rufschädigenden und haltlosen Kritik am Abfallhai´“ aus
dem verantwortlichen Amt der Stadt Zürich hätte das Unternehmen erst
aus den Medien erfahren.

Der Hersteller gibt an, dass sein Produkt bei guter Pflege „locker
mehr als 50 Jahre hält“. Somit wird er auch das Züricher Stadtbild
– wo er sukzessive ausgetauscht werden soll - noch lange prägen.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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