25 Jahre Hospizverein
Hospiz feierte das Leben

Die Vorstandsmitglieder rund um Henry Schumacher (im Sessel rechts). | Foto: Simon Wiener
  • Die Vorstandsmitglieder rund um Henry Schumacher (im Sessel rechts).
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Frechen - „Eines Tages werden wir sterben, Snoopy. Ja, aber an allen anderen
Tagen werden wir leben.“ Diesen Peanuts-Cartoon wählte
Bürgermeisterin Susanne Stupp, um die Feierlichkeiten zum
25-jährigen Bestehens von „Hospiz in Frechen e.V.“ zu eröffnen.

Der Verein, 1993 von Matthias Schnegg, Michael Spohr und Achim Knopp
gegründet, kümmert sich um die Begleitung Sterbender bis in ihre
letzten Stunden und deren Angehörige. Möglich wäre dies nicht ohne
das große Engagement zahlreicher ehrenamtlicher Mitarbeiter.

Um deren Arbeit zu danken und das Jubiläum des Vereins zu feiern, lud
der Vorstand, rund um Vorstandsvorsitzenden Henry Schumacher, zu einem
großen Fest im Haus am Bahndamm ein. Zahlreiche Gäste wurden auf die
Bühne geladen um dort auf dem „roten Sofa“ über ihre Erfahrungen
und Eindrücke zu berichten, die sie mit dem Thema Hospiz gemacht
haben. Moderiert wurden die Gespräche von Peter Worms.Nach
Begrüßungen durch Henry Schumacher und Susanne Stupp ging die erste
Sofa-Runde auch schon los. Gäste waren Vereinsmitgründer und Autor
Matthias Schnegg, sowie Hildegard Schmidt, die seit der ersten Stunde
ehrenamtlich für den Verein tätig ist und von ihrer letzten
Sterbebegleitung berichtete.Palliativärztin Astrid Rainer und der
erst 28 Jahre junge Bestatter Daniel Henschke stellten als Nächste
auf dem Sofa ihre Berufe und damit den medizinisch und rechtlichen
Teil der Sterbe- und Trauerbegleitung vor. Zwischen den
Gesprächsrunden sorgte Lutz Meißner am Keyboard für Auflockerung.

Eigentlich sollten die „Frischlinge“ des Theaters Harlekin, sowie
die syrische Zitherspielerin Rimonda Naanaa auftreten, doch beide
Auftritte mussten krankheitsbedingt absagen. Den wohl persönlichsten
Beitrag auf dem Sofa lieferte Josef Borchard, der von seinen
Erfahrungen in der Pflege seiner demenzkranken Frau und seinen
positiven Erfahrungen mit dem „Café Z…e…i…t“ erzählte.

Das Café ist ein Angebot vom Hospiz bei dem Demenzerkrankte gemeinsam
einen Nachmittag pro Woche mit Kunst-, Musik-, oder Bewegungsprojekten
verbringen.

Das Besondere: Jeder Teilnehmer bekommt eine ersönliche Begleitung,
so dass eine starke Bindung zwischen Ehrenamtler und Hilfsbedürftigen
entsteht, die den Teilnehmern mehr Raum zur Entfaltung bietet.

„Bei uns haben“, berichtet Carmen Schröder-Meißner, Leiterin des
Projekts, „viele der Teilnehmer ihre Interessen neu entdeckt, manche
haben sogar wieder angefangen ein Instrument zu spielen oder Kunst zu
betreiben.“ Das Café ist also ein großer Erfolg und nur ein
Beispiel für die Leidenschaft mit denen Hospiz in Frechen seit nun 25
Jahren betrieben wird.

Besonders merkte man diese Leidenschaft, als Henry Schumacher zum
Abschluss den Bühnenprogramms alle Ehrenamtler auf die Bühne bat, um
mit ihnen das gemeinsame Hospiz-Lied zu singen.

Unter Applaus erklomm der halbe Saal die Bühne, es wurde gesungen,
gelacht und geklatscht. Denn im Grunde, auch wenn der Tod stets Thema
im Saal war, hatte man sich versammelt, um gemeinsam das Leben zu
feiern.

- Simon Wiener

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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