Brandgefahr
Keine Bäume auf dem Schulflur

Für vorweihnachtliche Stimmung im Frechener Rathaus sorgten dieses Jahr die Kinder der städtischen Kindertagesstätte Regenbogen. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Stupp schmückten sie den Weihnachtsbaum im Foyer des Frechener Rathauses. | Foto: Stadt Frechen
  • Für vorweihnachtliche Stimmung im Frechener Rathaus sorgten dieses Jahr die Kinder der städtischen Kindertagesstätte Regenbogen. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Stupp schmückten sie den Weihnachtsbaum im Foyer des Frechener Rathauses.
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Frechen - Lehrpersonal, Eltern und Schüler sind enttäuscht: Die Stadt hat das
Aufstellen von Weihnachtsbäumen in den Treppenabgängen der
Burgschule erstmals untersagt.

Home-Schooling, Maskenpflicht, keine Ausflüge, keine Schulfeste, kein
Singen, Unterricht in gut gelüfteten aber dafür kalten
Klassenräumen, kein Impfschutz, … Grundschulkinder sind extrem
betroffen von der aktuellen Corona-Krise und den Maßnahmen zur
Eindämmung der Pandemie.

Traurig, wenn den Kindern zusätzlich noch liebgewonnene Traditionen
genommen werden, besonders wenn diese den „Hauch von Normalität“
vermitteln, den sich Lehrer und Eltern so sehr für ihre Kinder
herbeisehnen.

„Gestern erreichte die Eltern der Burgschule ein Schreiben der
Schulleitung, dass die Gebäudewirtschaft der Stadt Frechen das
Aufstellen der Tannenbäume im Schulgebäude untersagt hat“,
schreibt uns ein erboster Vater.

Die Begründung des Baumverbots: „In notwendigen Fluchtbereichen wie
Fluren und Treppenhäusern dürften keine Brandlasten wie Bäume
vorhanden sein.“

Die Frage, die sich jetzt einige Eltern und Lehrer stellen würden,
sei: „Warum darf dann im Rathaus-Foyer weiterhin ein schön
geschmückter Weihnachtsbaum stehen?“

Seit mehreren Jahren stehen, zur Weihnachtszeit, in den
Treppenabgängen der Burgschule vier Bäume. Gespendet und finanziert
werden sie vom Gut Clarenhof und dem Förderverein der Schule. Der
Schmuck für „ihren Baum“ basteln die Kinder im Unterricht.

„DieBäume stehen keinesfalls im Fluchtbereich, sondern verschönern
den Kindern einfach nur die Adventszeit. Auch wenn jetzt nicht
gemeinsam dort gesungen oder sich getroffen werden darf, würde solch
ein Baum doch sicherlich vielen Kindern ein Lächeln ins Gesicht
zaubern und die momentan sehr belastende Situation für die Kinder
würde einen Augenblick lang vergessen werden“, schreibt uns eine
Mutter.

Doch der „tollen Stadtverwaltung“ würde nichts besseres
einfallen, als den Kindern „auch das noch“ wegzunehmen. „Einfach
unverantwortlich und unsozial! Und wenn ich dann höre, dass in der
Verwaltung wieder ein Baum thront, dann wird mir einfach nur
schlecht!“, so die Mutter weiter.

Als alternativer Standort für die Bäume soll die Stadt den Schulhof
vorgeschlagen haben. „Aus Erfahrung heraus denke ich, dass die
Bäume dort nicht lange stehen bleiben und auch der Baumschmuck von
nächtlichen Besuchern zerstört werden würde“, heißt es in einer
Mitteilung der Schulleiterin Sabine Meyer an die Eltern.

Damit spricht sie ein weiteres Problem der Burgschule an, welches die
Stadtverwaltung nicht in den Griff zu bekommen scheint: Der
Vandalismus auf dem Schulgelände außerhalb der Schulzeiten.

„Das Aufstellverbot der Bäume im Innenbereich mag im Vergleich zu
nicht vorhandener Internetanbindung, maroder Toiletten und
mangelhafter Reinigung der Schule nur eine Lappalie zu sein, aber die
Kinder sind maßlos enttäuscht, weil sie ihren gebastelten Schmuck
nun nicht an die Tannenbäume hängen können“, schreibt der Vater.

Die Anfragen der Redaktion zur Situation an der Burgschule und dem
Christbaum im Rathaus-Foyer beantwortet die Stadtverwaltung wie folgt:
"Es wurde kein generelles Verbot zum Aufstellen eines Tannenbaumes
ausgesprochen. Ferner wurden auf Rückfrage der Schulleitung seitens
der Gebäudewirtschaft und des vorbeugenden Brandschutzes der
Feuerwehr Vorschläge zur Findung eines sicheren
Alternativaufstellortes auch innerhalb des Gebäudes unterbreitet."

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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