Flug- und Modellsportverein

Kopter über Frechen

Frechen - Gerade erst gegründet erfreute sich der Flug- und Modellsportverein
Frechen (FMF) bei seiner ersten öffentlichen Präsentation auf der
Flugwiese am Kurt Bornhoff Sportpark großer Beachtung bei
Gleichgesinnten und Interessierten.

Der Gründer des Vereins, Daniel Zelenak, hat nach der Gründung
ordentlich die Werbetrommel gerührt. Nach Berichten in der lokalen
Presse und bei einer Präsentation im Gymnasium Frechen sind jede
Menge Leute neugierig geworden. Und sie sind nicht enttäuscht worden.
Um den Besuchern ordentlich Action zu bieten, hat der FMF den
befreundeten Rheinland Multikopter Verein eingeladen, der auf dem
Gelände ein Show Racing organisiert hat.

Das charakteristische Summen, wenn vier Kopter gleichzeitig starten
und mit Geschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer über den Parkour
rasen und dabei engere Kurven und verschieden hoch angebrachte Tore
passieren müssen, ist trotz einer großen Zuschauermenge schon aus
der Entfernung zu hören.

Jeweils vier Starter treten bei den Rennen gegeneinander an. In einem
Halbkreis haben sie mit ihrem Equipment und bequemen Campingstühlen
ihr Lager aufgeschlagen.

Die Racer haben nicht nur eine deutlich größere Funksteuerung in den
Händen, sondern zusätzlich eine FPV-Brille (First Person View) auf,
die ihnen live die Bilder aus dem Kopter anzeigt und sie somit die
Sicht aus dem Kopter auf die Flugstrecke haben.

„Zehn, neun, acht…“, wie beim einem Raketenstart zählt Torsten
Mewes den Start an. Dann geht es ganz schnell. Mit lauten Summen
erheben sich die vier Kopter in die Luft und sausen so schnell den
Parkour entlang, dass man sich als Zuschauer erst an die
Geschwindigkeit gewöhnen muss. Meist gewinnt nicht mal der schnellste
Teilnehmer, sondern derjenige, der noch auf der Zielgeraden ankommt.
Denn Unterwegs ist die Gefahr groß, an dem Neben-Kopter, einem der
Tore oder in den angrenzenden Bäumen hängenzubleiben.

„Bei einem Rennen sind wir wie elektrisiert“, erzählt hinterher
einer der Racer. „Es spornt einen total an, wenn einer neben dir
fliegt und du willst ihn auf jeden Fall abhängen!“ Auch der Parkour
hatte es durchaus in sich.

„Also für mich war es schon ein schwieriger Track“, gab FlooFPV
aus Euskirchen zu. Sowohl in der Liga, als auch auf YouTube sind die
Piloten unter ihren nicknames, also Spitznamen, bekannt. Den
26-Jährigen hat das Kopter-Fieber vor zwei Jahren erfasst. Seit einem
halben Jahr ist er im Verein. „Im Klub treffen wir ein einmal die
Woche. Aber ich versuche schon, jeden Tag ein paar Stunden zu
fliegen.“ Ein Zeitintensives Hobby, dass auch ins Geld geht. Denn
die „Copter-racer“ investieren nicht nur ab 500 Euro für die
Kopter, sondern ähnliche Summen für die FPV-Brille und die
Steuerung. „Und kaum hast du dir die neueste Technik zugelegt, ist
auch schon wieder etwas Neues auf dem Markt“, erzählt sein
Vereinskumpel EinHauchvonTyllFPV. Damit er auch im Winter, wenn die
Temperaturen und das Wetter es nicht zulassen draußen zu fliegen,
trainiert der 25-Jährige virtuell an einem Simulator-Kopter.

Gern würden die Beiden ihr Hobby zum Beruf machen und damit Geld
verdienen, aber das ginge bisher nur in den USA. Hierzulande könne
man schon stolz sein, wenn man einen Sponsor hat, der für das
Equipment aufkommt.

Gegenüber der Parkourwiese haben sich die Frechener Vereinsmitglieder
niedergelassen. Hier geht es weitaus entspannter zu. Die Kopter werden
fliegengelassen, man tauscht Erfahrungen aus, lässt auch die vielen
anwesenden Kinder die meist teuren Fluggeräte ausprobieren. Auch
Bürgermeisterin Susanne Stupp ist vorbeigekommen, um sich bei dem
Flug- und Modellsportverein umzusehen und ist von der Begeisterung der
meist jungen Leute fasziniert.

Vereinsgründer Daniel Zelenak hat an diesem Tag alle Hände voll zu
tun, gibt sich dabei aber total professionell. Er nimmt sich Zeit für
Fragen, erläutert, lässt Interessierte seinen Kopter fliegen und
gibt nebenbei Interviews, denn neben der Presse ist auch ein Drehteam
vom WDR da. Und ist am Ende des Tages sehr zufrieden: „Wir hatten
super Glück mit dem Wetter, hatten viele interessierte Besucher da
und konnten sogar einige Vereinsmitgliedschaften abschließen.“

- Magdalena Marek