Schwimmerbecken muss saniert werden
Kunststoff oder Edelstahl?

Das Schwimmerbecken im Frechener Freibad muss aufwendig saniert werden. Schnelle Entscheidungen sind gefragt und schon hakt es im System. | Foto: Archiv/Lars Kindermann
  • Das Schwimmerbecken im Frechener Freibad muss aufwendig saniert werden. Schnelle Entscheidungen sind gefragt und schon hakt es im System.
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Frechen - Nach fast 60 Jahren ist Schluss. Die Fliesen im 1958 eröffneten
Terrassenfreibad Frechen lösen sich. Der Mörtel ist marode. Eine
aufwendige Sanierung steht an und die Zeit drängt, denn zur
60-Jahr-Feier im kommenden Jahr möchte sich das Freibad von seiner
besten Seite zeigen.

Rund sechs Meter Fliesenspiegel am Kopf des Schwimmerbeckens kamen den
Schwimmmeistern beim Frühjahrsputz vor der Eröffnung des Frechener
Freibades plötzlich entgegen. Der Schaden konnte zeitnah behoben
werden, aber dieser letzte Zwischenfall zeigt: Eine vollständige
Sanierung des Beckens ist unvermeidlich. Und fast wie beim Zahnarzt
stellt sich die Frage: „Keramik, Kunststoff oder Edelstahl?“

Die Beckenauskleidung mit Fliesen ist nicht mehr zeitgemäß. Moderne
Becken werden mit einer PVC-Beschichtung oder mit Edelstahl
ausgekleidet. Ebenfalls in die Jahre gekommen sind die
Beckenwasserheizung und die sanitären Einrichtungen. Gesamtkosten von
rund 1,3 Millionen Euro stehen im Raum. Die FDP hat zudem beantragt,
die Wirtschaftlichkeit eines solarthermischen Schwimmbadabsorbers und
einer Beckenabdeckung zu prüfen.

Ein Gutachten aus dem Jahr 2008 hatte dem Freibad bereits erheblichen
Sanierungsbedarf bescheinigt. Auch damals präferierte Norbert
Huppert, Leiter des Freizeit- und Bäderbetriebes, die
kostenintensivere Auskleidung des Schwimmerbeckens mit Edelstahl. Da
jedoch zu dieser Zeit bereits die Sanierung des Hallenbades anstand,
wurde eine weitere Großbaustelle vertagt.

Wenn das Schwimmbad zu seinem 60. Geburtstag – ohne Sperrung des
Schwimmerbeckens - öffnen will, muss schnell gehandelt werden. Daher
beschloss der Freizeit- und Bäderausschuss in seiner letzten Sitzung
am 22. Juni, einstimmig, dass man sich „noch vor den Sommerferien“
zu einer Sondersitzung treffen wolle, um notwendige Beschlüsse zu
fassen.

Doch dieser Beschluss findet sich im Ausschussprotokoll nicht wieder.
„Ein Unding“ findet die SPD Fraktion, die sich offiziell beschwert
hat. Warum der Eintrag im Protokoll fehlt und für wann die
Sondersitzung anberaumt wurde, weiß niemand. „Protokoll und
Terminierung liegen in der Verantwortung des Freizeit- und
Bäderbetriebes. Aktuell (Donnerstag, 6. Juni, 15 Uhr) wurde uns noch
kein Termin für eine Sondersitzung mitgeteilt“, erklärt
Stadtsprecher Thorsten Friedman. Fragen zum lückenhaften Protokoll
und dem fehlenden Termin für die Sondersitzung kann aber auch der
Bäderbetrieb nicht beantworten: Bäderbetriebsleiter Norbert Huppert
hat Urlaub und die Protokollführerin ist krank. Selbst dem
Vorsitzenden des FuB-Betriebsausschusses, Dirk Kitzel (CDU) wurde noch
kein Termin mitgeteilt. Er zweifelt daran, dass die Sondersitzung noch
vor den Sommerferien stattfinden wird. Ein schnelles Einleiten
wichtiger Schritte – wie die Einschaltung eines Planungsbüros –
verschieben sich somit nach hinten. Die 60-Jahr-Feier mit
runderneuertem Schwimmerbecken gerät langsam in Gefahr. „Aber das
Freibad besteht ja aus mehr als nur dem Schwimmerbecken“, beruhigt
der Ausschussvorsitzende Dirk Kitzel.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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