15 Fragen an Martin Fromme, Deutschlands einziger professioneller Komiker mit Behinderung
Mal ganz locker durch die Hose atmen
Martin Fromme - der ist ein Comedian mit einem Arm. Die eine Hand von ihm, die linke, sieht anders aus. Darüber macht er Witze. Sein Programm heißt: Glückliches Händchen :-) Und der hatte schon mal ein Programm. Das hieß: Besser Arm ab als arm dran. Im Oktober war er in Frechen in St. Ulrich und hat sein neues Programm gespielt. Wer ihn hier verpasst hat, bekommt heute noch eine zweite Chance in Köln. Da hat er im Gloria einen Auftritt. Wir von Blatt-Gold haben ihm unsere 15 Fragen gestellt und noch eine Frage extra für ihn.
Welchen Wochentag mögen Sie am liebsten und warum?
Ich habe keinen Lieblings-Wochentag. Aber ich versuche, wenigstens einmal im Monat ein kleines Highlight zu setzen. Theater, Treffen mit Freunden, Fußballplatz... etc
Was würden Sie tun, wenn Sie nicht mehr arbeiten müssten?
Ein Leben ohne Bühne ist für mich unvorstellbar. Es ist zwar Arbeit, aber in erster Linie Berufung.
Was macht Sie froh?
Das Lachen meiner Frau.
Was hilft Ihnen, wenn Sie traurig sind?
Ein langer Spaziergang im Wald.
Von welcher Musik kriegen Sie gute Laune?
Soul.
Erster Film im Kino?
Könnte „Der weiße Hai“ gewesen sein.
Was ist Ihnen am wichtigsten?
Ehrlichkeit.
Wenn Sie nur noch 10 Euro hätten, was würden Sie damit machen?
Mich in der Natur auf eine Bank setzen, die Sonne genießen und diesen Moment mit einer Kugel Eis im Hörnchen zu versüßen. Und am nächsten Tag darüber nachdenken, was ich mit den restlichen 9 € anstellen könnte.
Beschreiben Sie Ihren perfekten Tag?
Kaffee, frische Brötchen mit Rübenkraut und dann mit meiner Frau am Meer spazieren gehen.
Worüber können Sie am meisten lachen?
Unfreiwillige Komik.
Ihr peinlichster Moment?
Da gibt es mehr als einen Moment. z.B. rückwärts aus der Ankleide fallen beim Anprobieren einer neuen Jeanshose.
Ihr schönster Moment?
Da gibt es zu viele schöne Momente. Privat und beruflich. Ein Highlight war sicherlich das Angebot bei „Stromberg" mitspielen zu können oder der Anruf, ob ich Interesse daran hätte "selbstbestimmt" im MDR zu moderieren. Und, und, und...:-)
Wen würden Sie im Himmel gerne treffen?
Ganz klar. Meine Eltern.
Welches Buch sollte es unbedingt in Leichter Sprache geben?
Gibt es schon. Die UN-Behindertenrechtskonvention. Damit jeder weiß, was ihm zusteht und das klar ist, dass wir alle gleichberechtigt sind... oder es zumindest sein sollten.
Was bedeutet für Sie Inklusion?
Absolute Teilhabe ohne Einschränkung. Sicherlich eine Illusion. Aber von diesem Ziel sollten wir uns nicht abbringen lassen. Immer weiter, Barrieren wegräumen, und dann wieder weiter, Barrieren wegräumen und wieder weiter. Und irgendwann erreichen wir vielleicht das Ziel. Nur nicht innehalten... immer in Bewegung bleiben.
Warum machst du Witze über dich und deine Behinderung?
Was wäre ein Komiker ohne Selbstironie. Nur wenn man über sich selbst lachen kann, dann kann man sein Publikum mitnehmen. Die Erlaubnis, die ich erteile - miteinander übereinander zu lachen - nimmt Berührungsängste und gibt eine ganz andere Sichtweise aufs Thema. Unverkrampft, ohne Hemmungen. Oder wie Bernd Stromberg es sagen würde: „Es ist doch das Wichtigste, mal ganz locker durch die Hose zu atmen."
Hier finden Sie noch mehr Infos: https://www.martin-fromme.de/
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