Stadt muss nachbessern
Mangelware KiTa-Plätze
Frechen - Rund 20 Frechener Kinder zwischen drei und sechs Jahren warten aktuell
auf einen freien Betreuungsplatz in einer Kindertageseinrichtung. In
den kommenden Jahren rechnet die Stadt sogar mit rund 100 fehlenden
Betreuungsplätzen. Entlastung soll ein Ausbau der KiTa
„Regenbogen“, eine neue dreigruppige Einrichtung in Habbelrath und
eine „Riesen-Kita“ an der Toni-Ooms-Straße bringen.
Frechen hat ein Betreuungsproblem! Aus Unterlagen zum
Jugendhilfeausschuss der Stadt geht hervor, dass in den kommenden
Jahren rund 100 KiTa-Plätze für die Betreuung von über
Dreijährigen fehlen werden. Für die Ortsteile Grefrath und
Habbelrath besteht – so die Stadt – schon seit mehreren Jahren ein
„stabiler Fehlbedarf“ von 45 Plätzen. Betroffene Eltern seien
bisher auf KiTas in der Innenstadt ausgewichen.
Aber auch dort wird es eng: „Aktuell stehen circa 20 über
Dreijährige auf den Wartelisten, für die keine Plätze zur
Verfügung stehen“, teilt die Stadt mit. Entlastung würde es erst
mit der Inbetriebnahme der Erweiterung der KiTa „Regenbogen“ an
der Kapfenberger Straße geben.
Um die Belastung der Einrichtungen in der Innenstadt zu reduzieren und
den Fehlbedarf im Frechener Westen endlich zu decken, soll in
Habbelrath auf dem Gelände der ehemaligen Schreinerei Schlüssel an
der Klosterstraße eine dreigruppige Kindertagesstätte errichtet
werden. Hinweise, dass bereits mit einem möglichen Träger intensiv
verhandelt wird, dementiert die Stadt. „Es hat bisher keine
Trägergespräche gegeben. Die Bewertung erfolgt anhand einer
Bewertungsmatrix auf Grundlage der eingereichten Bewerbungen“, teilt
Stadtsprecher Thorsten Friedmann auf Anfrage der SonntagsPost mit. Mit
der neuen Einrichtung soll auch sichergestellt werden, dass genug
Betreuungsplätze für Neu-Habbelrather zur Verfügung stehen. An der
Antoniusstraße entsteht aktuell ein Mehrfamilienhaus mit 34
Wohneinheiten und auch neben der geplanten KiTa an der Klosterstraße
sind Wohnungen geplant.
Die neue KiTa ist aber keine Handreichung in Richtung RWE Power, die
gerne ein Wohnbaugebiet zwischen Ammerstraße und
Rekultivierungsgebiet realisieren wollen.
Friedmann: „Die Maßnahmen stehen unabhängig voneinander. Für das
potentielle Baugebiet ist der Betreuungsbedarf auf Grundlage der dort
entstehenden Wohneinheiten berechnet. Um den Bedarf zu decken ist im
Baugebiet „Ammerstraße“ eine eigenständige zweigruppige
Einrichtung geplant.“
Als Gründe für die eklatante Unterdeckung von Betreuungsplätzen im
Gesamtstadtgebiet nennt der Stadtsprecher: „Steigender Bedarf,
steigende Geburtenzahlen, Zuzüge und Bautätigkeit.“ Entlastung
soll – neben der neuen Einrichtung in Habbelrath und dem Ausbau der
KiTa „Regenbogen“ – auch die geplante fünfgruppige Einrichtung
an der Toni-Oohms-Straße - gebaut durch GWG – geben. Die Eröffnung
ist für 2021 anvisiert. Weitere Maßnahmen seien aktuell in der
Überprüfung, jedoch noch nicht spruchreif, erklärt die
Stadtverwaltung.
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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