Zurück von Norderney

„Mein Traum ist in Erfüllung gegangen“

Frechen - Im vergangenen Jahr hatten wir schon über sie berichtet: Irmgard
Giesecke, die Frau, mit dem großen Traum: einmal in ihrem Leben in
den Urlaub fahren. Dank vieler großzügiger Spender konnte sich die
aufgeweckte Rentnerin diesen Traum nun erfüllen.

Elf Tage Norderney. Auf die hatte sich Irmgard Giesecke schon das
ganze Jahr gefreut. Zusammen mit einer Caritas- Reisegruppe machte sie
sich im Spätsommer auf den Weg auf die beliebte Ferieninsel in der
Nordsee.So ging es vom Festland mit der Fähre rüber auf die Insel-
„ein Erlebnis für sich“, wie die Rentnerin aufgeregt erzählt.
Vom Hotel mit barrierefreien Zimmern aus unternahm die Gruppe
zahlreiche Ausflüge. Vor allem zum Strand ging die Frechenerin sehr
gerne. „Das Wetter, das Meer und die Wellen- es war einfach
herrlich“, berichtet sie und ein paar Freudentränen blitzen in
ihren Augen.

Sie habe sich auf der Insel sogar so wohl gefühlt, dass sie auch
schon mal allein mit ihrem Elektro-Rollator in die Stadt gefahren sei.
Und viel erlebt habe sie zweifellos.Da wäre zum Beispiel das eine
Mal, als eine Miturlauberin mit ihrem Rollstuhl liegen blieb, weil der
Akku leer gegangen war. Zum Glück erklärte sich ein freundlicher
Hotelbesitzer dazu bereit, den Rollstuhl über Nacht bei sich im Foyer
aufzuladen. Am nächsten Morgen holte Irmgard Giesecke ihn in
Begleitung der Reiseleiterin ab und fuhr ihn als gekonnte
E-Rollator-Fahrerin zurück zu ihrer Besitzerin. „Als Dankeschön
habe ich dann diese Tasse von ihr geschenkt bekommen“, erzählt
Giesecke und zeigt uns stolz ihr Andenken.

Und auch ihr neuer Freund ‚Skipper‘, ein Teddy-Bär mit
Kapitänsmütze, den sie auf einem Jazz-Konzert gekauft hat, soll sie
für immer an diesen tollen Urlaub erinnern.

„Mein Traum ist zu 100 Prozent in Erfüllung gegangen“, sagt die
Rentnerin und zeigt uns verträumt Fotos von ihrer Reise, „Ich
möchte mich auf diesem Weg auch noch einmal bei allen Menschen
bedanken, die mir diese Reise ermöglicht haben. Es war wirklich ein
unvergessliches Erlebnis und ich habe eine Menge gesehen und viele
nette Menschen kennen gelernt“. Besonderer Dank gilt hierbei vor
allem Familie Stöckl aus Bergheim, die ihr bis heute einmal im Monat
eine Aufmerksamkeit schickt.

Dank der vielen hilfsbereiten Spender reicht das Budget sogar noch
für eine zweite Reise. Eigentlich war diese für den Winter geplant-
in die Berge sollte es gehen. „Ich habe aber gemerkt, dass ich ein
bisschen mehr Betreuung brauche. Deswegen will ich meine nächste
Reise mit einer Gruppe machen, die speziell auf pflegebedürftige
Menschen eingestellt ist“, gesteht sich Giesecke ein. Deshalb soll
es nun im nächsten Jahr noch einmal ans Meer gehen. Dieses Mal ist
ein Urlaub auf Borkum geplant, auf den sich die Rentnerin schon
sichtlich freut.

Aber bis es losgeht, zehrt sie noch ein bisschen von den schönen
Erlebnissen: „Am Donnerstag findet ein Reise-Café der Caritas
statt, bei der Fotos der vergangenen Reisen gezeigt werden und sich
noch mal alle Mitreisenden treffen. Da möchte ich unbedingt dabei
sein.“

- Marina Selle