Neuer Bus
Mobile Jugendarbeit ist jetzt noch mobiler
Frechen - Dank der Aktion Mensch kommt die Frechener Streetworkerin Birgit
Schaefer jetzt noch schneller zu sozial benachteiligten und
ausgegrenzten Kindern und Jugendlichen aus Fre-chen.
Über zu wenig Arbeit können sich Birgit Schaefer und Stefan
Schwandorf wirklich nicht beschweren: Als Streetworker kümmern sie
sich um Jugendliche und junge Erwachsene aus Frechen, die sozial
benachteiligt und/oder ausgegrenzt sind.
Keine leichte Aufgabe, denn die Anzahl der zu betreuenden Personen
steigt. „Ich betreue 60 Kinder und Jugendliche. Mehr ist leider
nicht möglich“, erklärt Birgit Schaefer, die ihre Schützlinge
auch zu Vorstellungsgesprächen, Arztterminen und bei der
Wohnungssuche begleitet.
Für diese Fahrten wurde nun ein neues Fahrzeug benötigt. Es soll
auch für Gruppenfahrten, erlebnispädagogische Angebote, gemeinsame
Besuche von Ausbildungsplatzbörsen und ähnlichen Terminen genutzt
werden können und im Winter für die Obdachlosen ein Ort zum
Aufwärmen sein.
Dank der Aktion Mensch konnte jetzt ein solcher Bus angeschafft
werden. Mit ihrem dunkelblauen Ford Transit können die Mobilen
Sozialarbeiter noch schneller und leichter zu den Frechener
Brennpunkten.
Ihre Klientel kommt aus schwierigen sozialen und familiären
Konstellationen. Viele sind drogenabhängig, oft mit Beigebrauch von
Alkohol. Oft zeigen gerade die Obdachlosen ein auffälliges soziales
Verhalten, haben ein hohes Aggressionspotential und eine geringe
Frustrationstoleranz. Sie leiden unter psychischen Erkrankungen wie
Depressionen und Angstzuständen.
Besondere Probleme bereitet den Streetworkern die Wohnungssuche für
die Jugendlichen. „Welcher Vermieter wünscht sich einen
18-Jährigen ohne Berufsabschluss als Mie-ter?“, erklärt Birgit
Schaefer.
Mit einem Aktionstag im Sommer machten sie daher auf die-ses immer
größer werdende Problem aufmerksam. Unter dem Titel „Auf der
Straße zu Hause?!“ lud die Landesarbeitsgemeinschaft
Streetwork/Mobile Jugendarbeit Jugendliche und Junggebliebene vor dem
Rathaus in einer gemütlichen „Chill-Zone“ zu Getränken, Snacks
und Gesprächen ein. Auch Frechens Bürgermeisterin Susanne Stupp war
gekommen um sich über die Arbeit der LAG und die Nöte junger
Erwachsener zu informieren.
Als eine der Hauptursachen für die steigende Zahl an
hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen haben die Streetworker die
veränderten Familienstrukturen ausgemacht. „Der Druck an den
Schulen nimmt zu, vielen fühlen sich abgehängt und dann fehlt ihnen
einen Ansprechpartner zuhause, denn die Eltern müssen meistens beide
arbeiten“, sagt Stefan Schwandorf.
Zudem sei die Familienkonstellation „Mutter, Vater, Kind“ immer
seltener zu finden. Gleichaltrige mit den selben Problemen und
Ängsten fänden die Kids dann meistens auf der Straße.
Einzelheiten im Internet auf: www.stadt-frechen.de/soziales
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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