Proklamation in Frechen
Prinz fordert Sessions-Frieden
Frechen - Mit einer fulminanten Feier im Stadtsaal feierte das Festkomitee
Frechener Karneval mit vielen Gästen die Proklamation seiner
Tollität Prinz Karneval 2020 Ralf II. (Wolter). Die frisch ernannte
Majestät wartete direkt zu Beginn seiner Regentschaft mit allerlei
Überraschungen auf.
Dass mit Prinz Ralf II. ab sofort ein waschechter Berliner das
Prinzenornat mit dem Frechener Stadtwappen tragen wird, spielte am
Abend der Proklamation kaum eine Rolle.
Schließlich wohnt der als IT-Manager arbeitende Ralf Wolter seit zehn
Jahren im Rheinland und, bis auf einen kurzen Abstecher nach Bonn,
jetzt wieder in Frechen.
Erste karnevalistische Erfahrungen sammelte er beim
Offiziers-Reiterkorps Jan von Werth in Köln. In der Prinzengarde
Frechen, die in diesem Jahr ihr 85-jähriges Jubiläum feiert, gehört
er dem Corps à la Suite und dem Tanzcorps an. Diese Mitgliedschaft
machte sich bei der Proklamation bezahlt, denn weil seine
„Herzensdame leider arbeiten“ müsse, ließ Ralf II. zehn Damen
des Tanzcorps der Prinzengarde für sich tanzen und das kam beim
Publikum riesig an.
Und auch gesangstechnisch hat er die Gäste im Stadtsaal voll
überzeugt als er gemeinsam mit seinem Gefolge, zu dem Prinzenführer
Ferdi Huck, Adjutant Stefan Huck und Fahrer Markus Potes gehören, das
Lied „För die Liebe nit“ sang. Da flogen ihm die Herzen nur so zu
und natürlich haben die Vier auch eine Zugabe auf Lager gehabt.
Viel Applaus gab es für des Prinzen elf Gebote. Wie er schon bei der
Vertragsunterzeichnung vor einigen Wochen versprochen hatte, will sich
Ralf II. für ein gutes Verhältnis unter den Frechener
Karnevalsvereinen einsetzen.
So bestimmte er in seinem dritten Gebot, dass unter den Vereinen
Sessions-Frieden zu herrschen habe. Die Strafe für Streithähne
betrage 111 Euro. Und auch das vierte Gebot dient dem besseren
Verhältnis unter den Vereinen: Alle dem Festkomitee angeschlossenen
(zehn, Anm.d.Red.) Vereine haben ein gemeinsames Sommerfest zu
organisieren. Mit viel Beifall belohnten die Gäste auch die lustigen
Gebote. So habe der Präsident der KG Rot-Weiß Habbelrath, Mirko
Gaul, auf seiner Veranstaltung am 14. Februar (Valentinstag) in
Anwesenheit von Prinz Ralf II. 111 Frauen zu küssen und dabei eine
mitgebrachte „Rosen-Smoking-Jacke“ zu tragen. Die schien Mirko
Gaul zwar etwa vier Größen zu groß, aber er nahm es gelassen.
Besonders am Herzen läge Ralf II. sein elftes Gebot: Während des
Auftritts des Prinzen gelte für alle Vereine ein Alkohol-Verbot auf
der Bühne. „Wir müssen die Unruhe bei Aufzügen disziplinieren“,
argumentierte er.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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