Proklamation in Frechen
Prinzen-Bild für die Mama
Frechen - Die Frechener können sich freuen. Seit Samstag wird die Stadt von
einem wahren Bühnentalent regiert. Mit einer Prise Nervosität, dann
aber umso routinierter startete Prinz Viktor I. (Heigl) bei seiner
feierlichen Proklamation in die Session 2017/2018.
Die Stimmung im Stadtsaal hätte besser nicht sein können als Prinz
Viktor I. (Heigl) pünktlich um 20 Uhr gemeinsam mit der Prinzengarde
und dem Festkomitee-Vorstand in den Saal marschierte. Zuerst wäre er
sehr nervös gewesen, verriet Heigl später am Abend, aber dann wäre
es einfach nur super gewesen. Nicht nur die Gäste, unter denen sich
viele Vertreter aus Politik und Verwaltung befanden, waren bestens
gelaunt.
Mit seiner sprudelnden Laune hat der designierte Prinz auch
Bürgermeisterin Susanne Stupp angesteckt und so scherzte sie denn
auch, dass ihr ja eigentlich (nach Josef Borgmann und Josef
Schnorrenberg, Anm.d.Red.) ein „Jupp“ als Prinz versprochen wurde.
Aber sie zeigte sich einsichtig. Wenn ihr Heigl verspreche, sich ganz
groß auf den Rücken ein „Josef“ zu tätowieren, würde sie das
mit dem falschen Vornamen durchgehen lassen.
Dann überreichte die Bürgermeisterin an den neuen Karnevalsprinzen
nicht nur die symbolischen Schlüssel der Stadt, sondern auch eine -
allerdings nicht wie sie eigentlich geplant habe selbstgebackene,
sondern von der Konditorei Halver angefertigte Geburtstagstorte.
Denn Heigl ist der 70. Prinz in Frechen und das müsse, so Stupp,
besonders gefeiert werden. Traditionell überreichte dem neuen Prinzen
Vorgänger Josef Borgmann, der zuvor gebührend geehrt und
verabschiedet wurde, die fünfte Feder.
Viktor I. seinerseits geizte auch nicht mit Geschenken. Neben Blumen
und Orden für seine und die Gattinnen seines Gefolges, zu dem neben
Prinzenführer Ferdi Huck, sein Adjutant Gerd Szyska und sein als
Fahrer fungierender Bruder Karl-Heinz Heigl gehören, überreichte er
seiner Mutter ein Bild von sich in Prinzenmontur – wohl der
sentimentalste Augenblick des mit Höhepunkten gespickten Abends.
Seine musikalische Ader zeigte der 57-Jährige, der im Alter von zehn
Jahren im Tambourcorps Harmonie Frechen und später bei TC Einigkeit
Bachem Querflöte und Lyra spielen lernte und danach 15 Jahre lang als
Musikant in Karvevalszügen, beim Kölner Rosenmontagszug und auf
Schützenfesten zu hören war, bei einem Duett mit seinem Bruder.Nach
„Einmol Prinz zu sin hier in Frechen“, forderte das begeisterte
Publikum laut jubelnd eine Zugabe. Das wird in den Sälen bestimmt gut
ankommen, meinte denn auch Festkomitee-Präsident Ralf Inden. Mit
Gattin Hildegard machte Viktor I. auch beim Eröffnungstanz eine gute
Figur. Mit Viktor I. stellt die KG Rot-Weiß Habbelrath, der Heigl
seit 2013 angehört, zum ersten Mal den Prinzen. Der RWE-Maschinist
und Vorarbeiter ist seit 1982 verheiratet und hat drei erwachsene
Töchter, sowie fünf Enkelkinder, denen neben der KG Habbelrath sein
Hauptaugenmerk gilt.
Wie sehr er sich auf seine Regentschaft freut, beweist auch sein
Motto: „Als ich dat Leech d’r Welt erblick, met Müh un Not
jebore. Ich wed Prinz, dat han ich me jeschwore. Hück es minge Droum
in Erfüllung jejange. He ston ich no als ör Prinz. Loss me singe,
bütze, danze und fiere, ävver halt me all die Sache om joddeswelle
en Ihre.
Gefeiert wurde nach einem Überraschungsauftritt der Tanzgruppe
„Kölsche Greesberger“ und der „Räuber“ bis tief in die
Nacht.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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