Anwohner gegen Linienbus-Anbindung
„Quartierbus“ kommt an

So ruhig soll es bleiben: (v.l.) Die Anwohner Johannes Herrlich, Bernhard von Rothkirch und Gerd Rasquing sind gegen die Anbindung ihrer Stadionsiedlung an den Öffentlichen Nahverkehr durch Linienbusse. Sie setzen sich für den Einsatz von kleineren „Quartierbussen“ ein. | Foto: Lars Kindermann
  • So ruhig soll es bleiben: (v.l.) Die Anwohner Johannes Herrlich, Bernhard von Rothkirch und Gerd Rasquing sind gegen die Anbindung ihrer Stadionsiedlung an den Öffentlichen Nahverkehr durch Linienbusse. Sie setzen sich für den Einsatz von kleineren „Quartierbussen“ ein.
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Frechen - Um die Parkplatz- und Verkehrssituation in der Stadionsiedlung zu
verbessern schlägt die „Initiative Stadionbus“ den regelmäßigen
Einsatz eines kleineren Midibusses vor. Mehr als die Hälfte der
betroffenen Haushalte findet die Idee gut.

An besonders heißen Sommertagen ist die Parksituation rund um das
Terrassenfreibad Frechen – vorsichtig formuliert – angespannt. An
solchen Tagen reichen die zur Verfügung stehenden Parkplätze nicht
aus.

Eine bis vor kurzem als Ausweichfläche genutzte Wiese des
Kurt-Bornhoff-Sportparks darf aufgrund von Brandschutzauflagen nicht
mehr als Parkfläche genutzt werden und die nächsten öffentlichen
Parkflächen sind mehrere Gehminuten vom Freibad entfernt.

Das Resultat: Die Freibadbesucher stellen ihre Fahrzeuge in den
Anwohnerstraßen rund um das Schwimmbad ab. Um die Situation vor Ort
zu verbessern und die Stadionsiedlung besser an den Öffentlichen
Nahverkehr anzubinden, hat die SPD vorgeschlagen, Buslinien, die
bisher über die Lindenstraße fahren über die Allee zum Sportpark zu
führen.

„Dafür haben wir dann täglich 60 Linienbusfahren, die
verkehrsberuhigenden Einengungen müssen entfernt werden und
Parkplätze am Straßenrand fallen weg“, zählt Anwohner Johannes
Herrlich einige Nachteile einer möglichen Routenänderung auf.

Gemeinsam mit seinem Nachbarn Gerd Rasquing hat er die „Initiative
Stadionbus“ ins Leben gerufen und sich auf den Weg gemacht. „Wir
haben etwas getan, was Politik und Stadtverwaltung auch mal wieder
machen sollte: Wir haben die Anwohner persönlich nach ihren Wünschen
und Bedürfnissen gefragt.“ Das Ergebnis spricht sich klar gegen die
Linienbus-Idee aus.

Rasquing: „Von den 285 Haushalten in der Stadionsiedlung haben sich
154 an unserer Umfrage beteiligt. Das ist eine Rücklaufquote von 54
Prozent.“ Das Ergebnis: Nur 3,9 Prozent der Befragten sind für die
Linienbus-Lösung. Die Mehrzahl der Anwohner präferiert einen
Alternativvorschlag von Herrlich und Rasquing: Einen kleineren,
sogenannten „Quartierbus“, der die Stadionsiedlung mit vitalen
Punkten wie dem Stadtzentrum, dem Gesundheitszentrum an der
Alfred-Nobel-Straße oder den Discountern Aldi und Lidl an der
Uesdorfer Straße anbinden soll.

„56,5 Prozent der befragten Anwohner sind für diese moderne, klima-
und umweltfreundliche Alternative zum Stadtbus“, sagt Johannes
Herrlich.

Einen prominenten Unterstützer für ihre Idee hat seine Initiative
schon gefunden. Bernhard von Rothkirch, Bewohner der Stadionsiedlung
und FDP-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Frechen findet das
„Konzept Quartierbus“ gut.

Er ist zuversichtlich, dass der Rat die Meinung der betroffenen
Bürger bei seiner Entscheidung berücksichtigt. „Es geht nicht
darum, eine Buslinie abzulehnen – ganz im Gegenteil. Aber die
Anwohner sprechen sich eindeutig für eine Buslinie aus, die den
örtlichen Gegebenheiten Rechnung trägt“, sagt er.

Mit Kollegen der anderen Ratsfraktionen habe er bereits Kontakt
aufgenommen, die Resonanz sei bisher positiv gewesen. Bernhard von
Rothkirch. „Ich könnte mir vorstellen, dass dies sogar die
Initialzündung für weitere Quartierbusse in Frechen ist.“

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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