Kidical Mass in Frechen
Radfahrer setzen deutliches Zeichen
Frechen - Fast 200 Radfahrer bescherten der ersten Kidical Mass in Frechen eine
überraschend starke Premiere.
„Platz da, ich will sicher zur Schule fahren!“ Mit dieser
Aufschrift eines Plakats, mit dem ein Junge durch die Menge der
Demonstranten radelte, war schon alles gesagt. Doch der kleine
Radfahrer war nicht allein mit seiner Botschaft: 187 Teilnehmer waren
in die Frechener Innenstadt gekommen, um die erste Kidical Mass der
Stadt zu unterstützen.
Viele Familien mit Lastenrädern, Anhängern, Kindern auf dem
Rücksitz oder auf eigenen Zweirädern waren dabei. Etwa 45 Minuten
fuhr die radelnde Masse durchs Zentrum, begleitet von Polizei und
freiwilligen Ordnern. Die Route führte vom Johann-Schmitz-Platz am
Rathaus über die Franzstraße, den Freiheitsring bis zum Spielplatz
am Sportpark. Der Autoverkehr musste für die Demonstration zum Teil
gestoppt werden.
„Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel schlechthin für Kinder und
Jugendliche“, sagt Eva Thomas, Mitbegründerin der Fahrraddemo.
„Es schafft Unabhängigkeit und macht Spaß – wenn man sich nicht
ständig Sorgen machen muss“, so die zweifache Mutter.
Und genau darum ging es den Demonstranten: Wenige Tage vor der
Bundestagswahl und vor dem Weltkindertag setzten sie ein Zeichen für
mehr sichere Radwege in Frechen. „Besonders zu den Hol- und
Bringzeiten stauen sich die Autos vor den Frechener Schulen. Bei viele
Straßen ist der Radverkehr nicht mitgeplant worden“, kritisiert
Kathrin Kerner, eine weitere Initiatorin der Kidical Mass Frechen, die
Verkehrssituation für Kinder in der Stadt. „Ein sicherer Schulweg
sieht anders aus.“
Mit einer derart hohen Teilnehmerzahl an der Demo hatten weder die
Veranstalterinnen noch der ADFC Frechen gerechnet. Axel Fell,
Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, zeigte sich
beeindruckt: „Dies ist die erste Kidical Mass in Frechen und die
einzige im Rhein-Erft-Kreis dieses Jahr. Auf die Bevölkerungszahl
gerechnet ist es die größte Veranstaltung dieser Art, die ich bisher
gesehen habe.“
- Merrit Amsel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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