Tag des offenen Denkmals
Realschüler öffnen einen verschlossenen Ort
Frechen - (lk) „Das ist mal eine gelungene Aktion“ – lautete das Fazit
eines Besuchers, der im Rahmen des „Tags des offenen Denkmals“ den
Jüdischen Friedhofs in Frechen besichtigte.
Den Besuch des ansonsten verschlossenen Ortes hatten Schüler einer
zehnten Klasse der Realschule Frechen organisiert. So stellten sie
selbst produzierte Audio-Guides und Broschüren zur Verfügung. Aber
auch mit persönlichen Führungen brachten die Jugendlichen den
Besuchern die historische Stätte näher. Dabei konnte man in acht
Stationen alles über den alten Friedhof erfahren, der ansonsten wenig
bekannt ist.
Die rund 100 Besucher zeigten sich beeindruckt. Viele kannten den
Friedhof, auf dem 1986 die letzte Beerdigung stattfand, bislang nicht.
Ein Zeitzeuge dieser Beerdigung war auch unter den Besuchern und
konnte den Schülern Eindrückliches über das Leben der damals
verstorbenen Person berichten.
Der Jüdische Friedhof in Frechen wurde 1807 das erste Mal urkundlich
erwähnt, ist aber mutmaßlich älter. 1938 wurde er im Rahmen der
nationalsozialistischen Novemberpogrome zerstört. Die Grabsteine
wurden nach dem Krieg wieder auf der Friedhofsfläche aufgestellt.
Heute ist das Areal verschlossen und wird nur bei besonderen
Gelegenheiten, wie der des „Tags des offenen Denkmals“, geöffnet.
Das von Geschichtslehrer Fabian Schwarz geleitete Projekt ermöglichte
Schülern und Besuchern einen sehr eindringlichen Zugang zu einem Teil
der Frechener Geschichte. Das Engagement der Jugendlichen bei der
Projektarbeit spiegelte sich am gesamten Besuchstag wieder und fand
den uneingeschränkt positiven Zuspruch der Besucher.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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