Reparaturcafé
"Reparieren statt entsorgen" heißt es jetzt auch in Frechen
Frechen - Was tun, wenn der Akkustaubsauger sich nicht mehr laden lässt oder
der Toaster nicht mehr funktioniert? Für die meisten ein klarer Fall:
wegschmeißen und neu kaufen. Dass dies aber nicht immer unbedingt
sein muss und ein nachhaltiger und pfleglicher Umgang mit
Alltagsgegenständen uns langfristig vor dem Ersticken in unserem
eigenen Schrott bewahrt – das bewies das erste Frechener
Reparaturcafé, das kürzlich im Mehrgenerationenhaus ins Leben
gerufen wurde. Vom Kopfhörer über die kaputte Nähmaschine bis hin
zur aufgerissenen Hose oder dem platten Fahrrad - den rund 13
ehrenamtlichen Helfern waren alle defekten Gegenstände zum Tüfteln
willkommen, auch wenn man in dem einen oder anderen Fall dann doch
feststellen musste, dass nichts mehr zu retten ist.
Jochen Naumann, Vorsitzender des Mehrgenerationenhauses, zeigte sich
sehr erfreut über den Andrang, der bereits zum Auftakt herrschte.
Dennoch war es ihm wichtig zu betonen, dass das Mehrgenerationenhaus
mit seinem nun regelmäßig eingeplanten Reparaturcafé nicht der
„billige Jakob“ sein will, der anderen Handwerksbetrieben die
Arbeit wegnimmt. Es ginge hingegen viel mehr um Hilfe zur Selbsthilfe,
denn die Hilfe suchenden werden unmittelbar an der Reparatur
beteiligt, können zuschauen und Fragen stellen - grade auch für die
jüngere Generation ein Angebot, das sie vielleicht von den Gedanken
der heutigen Wegwerfgesellschaft abbringen könnte.
Hier werden allerdings keine verbindlichen Dienstleistungsverträge
geschlossen und keine Garantien ausgesprochen, auch ist keine
Bezahlung erforderlich, wenngleich sich das Mehrgenerationenhaus und
die ehrenamtlichen Tüftler natürlich über die eine oder andere
Spende sehr freuen.
Frank Jurczyk zeichnet verantwortlich für den Ablauf der
Reparaturberatung – auch er war sichtlich zufrieden mit dem guten
Zulauf. „Natürlich muss sich das Ganze auch erstmal etablieren“,
so Jurczyk. Aber wie in anderen Reparaturcafés im Rhein-Erft-Kreis
wird es sich sicher schnell herumsprechen. Ex-Bürgermeister
Hans-Willi Meier, der ebenfalls gekommen war, zeigte sich sehr
interessiert an den Reparaturen: „Vielleicht kann ich hier ja noch
richtig was lernen“, so Meier schmunzelnd.
- Simone Tiepel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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