Westportal Villa Pauli
Restaurierung geht ins Geld
Königsdorf - (lk) Das Westportal zur Villa Pauli an der Sebastianusstraße in
Königsdorf hat schon bessere Tage erlebt. Das denkmalgeschützte Tor
zur - im Jahre 1875 von Carl und Fritz Pauli errichteten - Villa ist
von Rissen durchzogen, Platten haben sich gelöst und von dem
schmiedeeisernen Tor blättert die Farbe ab. Jetzt hat die Franziska
Schervier Altenhilfe, die auf dem Gelände das Seniorenzentrum St.
Elisabeth betreibt, die Sanierung des Portals in Auftrag gegeben.
Geschätzte Kosten: 100.000 Euro.
Am denkmalgeschützten Eingangstor der ehemaligen Villa Pauli in
Königsdorf wird aktuell gearbeitet. Diplom-Restaurator Stefan
Gloßner und seine Kollegin Uta Dederichs haben mit der Restaurierung
des Parktors begonnen. Etwa zwei bis drei Wochen haben sie für diese
erste Phase der aufwendigen und kostspieligen Instandsetzung
eingeplant.
„Im ersten Schritt geht es um die sogenannte Notsicherung“,
erklärt Gloßner. Das Tor wird von Wildbewuchs befreit, Risse und
Hohlstellen werden mit Injektionen verfüllt, damit keine weitere
Feuchtigkeit eindringen kann. Kosten: rund 9.000 Euro.
In Phase 2 „Restaurierung“ werden fehlende Stellen ausgebessert
und in Phase 3 „Beschichtung“ erhält das Denkmal einen neuen
Anstrich. Auch für diese beiden Phasen wird mit Kosten von jeweils
9.000 Euro gerechnet.
Die Höhe der Gesamtkosten für die Renovierung schätzt Kristof
Klitza, Hausleiter des Seniorenzentrums St. Elisabeth, auf rund
100.000 Euro, denn schließlich muss auch noch das genietete und nicht
geschweißte Metalltor restauriert werden. Und zum Zeitpunkt seiner
Schätzung wusste Klitza noch nicht, dass nachträglich auch die
historische Mauer, die den rund 17.000 Quadratmeter großen Park
umgibt, sowie die einsturzgefährdete Schlupfpforte (Nebentür) des
Tores unter Denkmalschutz gestellt wurden.
Kosten, die das Seniorenzentrum – nach Angaben von Kristof Klitza
– nicht alleine stemmen kann. Die Stadt Frechen hat einen Zuschuss
von 4.500 Euro für die 1. Phase bewilligt. Im Hinblick auf die
geschätzten Gesamtkosten nur der berühmte „Tropfen auf den heißen
Stein“.
Klitza hofft jetzt auf Unterstützung aus der Königsdorfer
Bevölkerung. „Jeden Tag benutzen hunderte von Anwohnern unseren
Park. Er ist der größte im Frechener Stadtgebiet. Die grüne Lunge
des Ortes. Vielleicht will der ein oder andere sich ja auch finanziell
an seinem Erhalt beteiligen“, hofft der Hausleiter. Ihm wurde
schließlich erzählt, dass in Königsdorf viele gut betuchte Menschen
leben würden.
Wenig Hoffnung macht ihm in dieser Hinsicht der Königsdorfer
Denkmalschützer Dr. Paul Stelkens. Er habe schon für verschiedene
Denkmalschutzprojekte versucht, in Königsdorf Geld zu sammeln. Die
Antwort sei nicht selten „Vom Ausgeben haben wir es nicht“
gewesen.
Und auch von der Landesregierung dürfe sich Klitza nicht zu viel
erhoffen. Dr. Stelkens: „Im Haushalt für das Jahr 2018 sind
landesweit 13 Millionen Euro für die Denkmalpflege vorgesehen. Wenn
man bedenkt, dass es der Landesregierung 24 Millionen im Jahr Wert
ist, dass jetzt die E-Mails an den Landtag schneller beantwortet
werden, ist das schwer nachzuvollziehen.“ Er ist allerdings froh,
dass sich endlich etwas an dem Parktor zur Villa Pauli tut.
Wer sich auch darüber freut und das Projekt finanziell oder mit Rat
und Tat unterstützen möchte, kann sich mit Kristof Klitza
telefonisch unter 0 22 34 – 96 62 11 71 oder per E-Mail an
klitza@schervier-altenhilfe.de in Verbindung setzen.
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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