Gymnasium
Rückkehr zu G9 in Frechen
Frechen - Eltern und zukünftige Fünftklässler konnten sich im Rahmen eines
Tages der offenen Türe über den Unterricht am Gymnasium Frechen
informieren. Die ab Sommer startenden Fünftklässler werden aller
Voraussicht nach die ersten sein, für die die Rückkehr zum Abitur
nach neun Schuljahren (G9) greifen wird.
Bei der Begrüßung der zukünftigen Gymnasiasten und ihrer Eltern
durch Schulleiterin Petra Bold in der Mensa war G9 kein Thema.
Vielmehr wünschte Bold den Besuchern Spaß bei dem unterhaltsamen
Bühnenprogramm, welches vor allem die Klassen der Unterstufen
vorbereitet haben.Diese zeigten, was sie in der kurzen Zeit an der
weiterführenden Schule in den Fächern Englisch und Französisch
gelernt haben. Vor allem aber faszinierten die Vorführungen der
verschiedenen AGs wie der „Cup-Song“, die Tanzvorführung, die
Gymnastik- oder auch die Einrad-Gruppe. Nach dem bunten
Bühnenprogramm hatten die Schüler dann Gelegenheit, in den
Unterricht „hineinzuschnuppern“ und die Räume des Gymnasiums
kennenzulernen.
Wie die Planungen zur Wiedereinführung der G9 aussehen, teilte die
Schulleiterin den Eltern am Info-Abend drei Tage zuvor mit. Obwohl der
politische Prozess der Änderung des Schulgesetzes, der G9
ermöglicht, mit der ersten und zweiten Lesung wohl noch bis zum Juni
2018 dauern würde, „rechnen wir mit G9“, sagte Bold. In NRW ist
G9 dann der Regelfall. Wollte eine Schule bei G8 bleiben, müsste sie
in der Schulkonferenz bestehend aus Lehrern-, Eltern- und
Schülervertretern mit einer zwei Drittel Mehrheit dafür stimmen.
Dies käme eh nur für Kommunen, die mehrere Gymnasien hätten
infrage, erklärte Steffen Roth, ein Mitglied der Elternvertretung.
Für Frechen gäbe es solche Bestrebungen nicht.
„Die Wiedereinführung von G9 bedeutet aber nicht, dass wir wieder
zur alten G9 zurückkehren“, betonte Bold. Das Gymnasium Frechen
bliebe dann weiterhin eine gebundene Ganztagsschule. Rein rechnerisch
seien von den 33 Wochenschulstunden der Fünftklässler eh nur drei
Unterrichtsstunden dem Ganztag zugeordnet.
Vielmehr warnte Bold, dass „die Erwartungen vieler Eltern an G9
nicht erfüllt werden“. Ihrer Meinung nach habe sich in den
zurückliegenden Jahren seit der Einführung von G8 2005 nicht nur die
Gesellschaft verändert, sondern auch, „vor allem durch das Handy“
das Lernverhalten der Schüler.
Viel länger als die gesetzliche Änderung würde dann die inhaltliche
dauern. Neue Schulbücher würde es erst geben können, wenn man sich
darauf verständigt, was im Curriculum stehen soll. „Erstmal werden
wir mit den alten Büchern arbeiten“, so Bold.
Die meisten Eltern freuten sich über die Rückkehr zur G9, sagte
Steffen Roth. Allerdings bedauerte er, dass die Einführung nicht, wie
in einigen Bundesländern, schon früher verwirklicht wird und auch
schon für die jetzigen sechsten und siebten Klassen gelte. „Gegen
einen freiwilligen Ganztag, die Verpflegung in der Mensa oder die
Nachmittags-AGs hat niemand etwas“, sagte Roth. Wichtig sei den
Eltern aber, dass die Kinder nicht so unter Druck stünden.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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