Projektwoche Smartphone
Schule befasst sich mit Thema „Revenge-Porn“
Frechen - (lk) Bei der Projektwoche „Chancen und Risiken der Smartphone
Nutzung“ im Berufskolleg im CJD Frechen wurde angeregt über intime
Fotos via Smartphone und Cybermobbing diskutiert.
Seit fast drei Jahren ist die Christophorus Schule, das Berufskolleg
im CJD Berufsbildungswerk Frechen, Mitglied in dem Netzwerk „Schule
ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Gut sichtbar hängen
Plakette und Urkunde in den Fluren des Berufskollegs. Sie bilden
tragende Werte der Schule ab.
„Darauf darf sich aber nicht ausgeruht werden. Eine einmalige
Aktion, reicht nicht aus, es müssen jedes Jahr kontinuierlich weitere
folgen“. erklärt Martin Kröber, Antirassismus Trainer und Lehrer
am Berufskolleg im CJD Frechen.
Gemeinsam mit Kollegen aus dem Arbeitskreis „Schule ohne
Rassismus“ hatte er dazu die diesjährige Projektwoche zum Thema
„Chancen und Risiken der Smartphone Nutzung“ mit vielen Aktionen
rund um das Smartphone auf die Beine gestellt. So gab es das
Theaterstück, „upDATE“, vom Präventionstheater für Kinder und
Jugendliche „Comic On“ mit Sitz in Köln-Nippes.
upDate zeigt das tägliche Schulchaos online und offline auf. Es
thematisiert Verantwortung und Werte im Umgang mit Daten, Bildern und
Filmen im Online-Alltag von Jugendlichen. Einmal im Internet,
verbreiten sich Videos und Bilder unkontrollierbar und mit rasanter
Geschwindigkeit.
upDATE macht deutlich, dass der angerichtete Schaden, wenn intime
Fotos im Netz und auf Handys von Mitschülern auftauchen, sich nicht
mehr rückgängig machen lässt.…. Die Verbreitung von intimen
Bildern ohne die Zustimmung der gezeigten Person ist in Deutschland
strafbar. Sogeannte Revenge-Porn-Plattformen veröffentlichen trotzdem
private intime Bilder und Videos mit dem Namen und der Adresse der
abgelichteten Person. Anbei stehen oft Links zu deren Profilen auf
sozialen Netzwerken. Oft werden aus Rache auch in den bekannten
sozialen Netzwerken pornografische Aufnahmen von früheren Partnern
ohne Zustimmung veröffentlicht.
Im Anschluss an das Theaterstück wurde heftig unter den Schülern
diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass nicht nur das Verhalten des
Schülers, der die Fotos seiner Mitschülerin ins Netz gestellt hatte,
als falsch angesehen wurde sondern dass auch das Verhalten des
Mädchens, das unachtsam aus Verliebtheit dem Mitschüler intime Fotos
geschickt hatte, zu hinterfragen ist. „Das war eine ziemlich
gelungene Diskussionskultur nach dem Theaterstück, es wurde niemand
in der Diskussion vernichtet wegen seiner Meinung sondern die Schüler
haben sich gegenseitig respektiert“, lobt Martin Kröber seine
Schüler.Weitere Aktionen waren Rap Workshops zum Thema Smartphone,
Lobby für Mädchen „Verliebt im Netz“, Handywelten, Cybermobbing
mit dem Kommissariat für Vorbeugung im Rhein-Erft-Kreis,
Schuldenfalle mit der Verbraucherzentrale Köln sowie die
Ergebnispräsentationen aus den Workshops mit Rap - und Hip-Hop
Aufführungen.„Die Schule versucht intensiv eine Respekt- und
Anerkennungskultur nach vorne zu bringen und es ist auch der Auftrag
der Schule, junge Leute zu Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und zu
einem selbst bestimmten Leben zu befähigen“, erklärt Martin
Kröber. „Unser Ziel ist es, einen bewussten, reflektierten,
produktiven Umgang mit dem Medium Smartphone anzustoßen und die
Gefahren, die darin wohnen, zu minimieren“, so Kröber. Die
Projektwoche wird Missbrauch der Smartphone Nutzung nicht verhindern
können, aber sie bietet die Chance, dass vorhandene Verhaltensweisen
und Einstellungen reflektiert werden.
Wichtig für Martin Kröber ist vor allem, dass die Projektwoche
eingebunden ist in Unterrichtsreihen, sei es im Fach Deutsch, Politik
oder Religion, um dadurch Nachhaltigkeit zu erzeugen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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