Schervier Schwestern feiern Jubiläum
Seit 175 Jahren im Einsatz gegen Epidemien
Frechen-Königsdorf - (lk) „Selbstbewusst und doch bescheiden“ möchten die
Einrichtungen der Franziska Schervier Altenhilfe gGmbH ihr
25-jähriges Bestehen in Köln, Frechen, Aachen, Mainz und Frankfurt
begehen. Der angeschlossene Orden der Schervier Schwestern wird 2021
sogar 175 Jahre alt.
Rund 680 Mitarbeiter pflegen mittlerweile für die Altenhilfe 700
Seniorinnen und Senioren. Sie ist eine Tochter der Aachener
Ordensgemeinschaft der Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus, die
auch unter dem Namen „Schervier Schwestern“ bekannt sind.
Am 19. März 1996 hoben sie die gemeinnützige Gesellschaft aus der
Taufe, die fortan die Geschicke ihrer insgesamt sieben Pflegeheime
leiten sollte.
„Der sozial-caritative Auftrag durch unsere Ordensgründerin ist
für uns über die Jahrhunderte hinweg stets richtungsweisend
geblieben. Auch wenn unsere Schwestern aufgrund ihres Alters nicht
mehr selbst die Leitung unserer Einrichtungen ausüben konnten, sollte
die neu gegründete Gesellschaft das Lebenswerk unserer Schwestern und
unserer Gründerin, Franziska Schervier, fortführen“, erklärt
Generaloberin, Schwester M. Martha Kruszynski.
Im St. Elisabeth-Heim in Frechen-Königsdorf leitet seit Anfang des
Jahres Schwester Kathari-na den Konvent mit 20 Schwestern im Alter von
70 bis 96 Jahren. „Für die Hilfe bei der Pflege sind wir alles
etwas zu alt geworden, aber wir beten mit den Heimbewohnern und
sprechen viel mit ihnen“, erklärt die Ordensschwester.Zur Feier des
Jubiläums hat Einrichtungsleiter Kristof Klitza eine kleine
Überraschung für seine Mitarbeiter, die Ordensschwestern und die
ehrenamtlichen Helfer des Seniorenstifts vorbereitet. Jeder soll in
den kommenden Tagen eine schön gestaltete Tasse mit Leitmotiven von
Franziska Schervier erhalten.Sie wurde im Jahr 1819 in Aachen geboren.
Als Tochter eines Aachener Nadelfabrikanten fand sie sich in der Zeit
der industriellen Revolution nicht mit den sozialen Brüchen und
Schieflagen ihrer Heimatstadt ab. Mit einer Gruppe gleichgesinnter
Frauen nahm sie sich der materiellen, seelischen und körperlichen
Nöte der Menschen ihrer Zeit an und gründete 1845 eine katholische
Ordensgemeinschaft.
Zu ihren Aufgaben zählte auch die Bekämpfung der Cholera- und
Pocken-Epidemie in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihre
Ordensgemeinschaft der „Armen-Schwestern vom Heiligen Franziskus“
breitete sich von Aachen nach Köln, Mainz, Frankfurt und sogar nach
Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio aus. Im Alter von nur 57 Jahren
starb die Ordensgründerin in Aachen.In Königsdorf wurde am
Jubiläumstag ein modernes Gemälde von ihr enthüllt.
Leider wird das Original nicht dort hängen bleiben dürfen. „Das
geht zurück nach Aachen“, gesteht Klitza, der sich aber für eine
Kopie für seinen Speisesaal in Königsdorf einsetzen will.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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